Fahrerentlohnung im Taxigewerbe
Vor früher mußten die Leute auch schon mal 11 von 12 Stunden arbeiten, nur um was zu beißen zu haben. Der Weg, unverbuchte Umsätze zu verbuchten zu machen, und halblegal zusammengekommene Löhne zu legalen, führt zunächst einmal zu weiter steigenden Lohnanteilen für Finanzminister und Sozialversicherung. Angesichts der Gesamtumstände sind für die Betroffenen mit dem zunehmenden Einzahlen in diese Kassen keine entsprechenden Auszahlungen verbunden.pauline hat geschrieben:Früher musste ich 1 1/2 Stunden arbeiten, um eine Handwerkerstunde zu bezahlen, heute mindestens 4.
206 von etwa 720, was machst du mit dem größeren Rest? Und, genaugenommen, was machst du in dem Teil, der von den 206 faktisch arbeitsfrei ist? Konzentriert warten, damit es wie tatsächliche Arbeit aussieht?206 Stunden im Monat ! Das sind 48 Stunden in der Woche oder eine 6-Tagewoche mit jeweils 8 Arbeitsstunden. Freizeit so gut wie nicht mehr vorhanden.
Ihr werdet euch noch wundern, wieviel Arbeit euch erwartet, wenn Prozente Geschichte und Stundenlöhne der Normalfall geworden sind. Wenn der Unternehmer endlich unternimmt (was hier ja seit Monaten herbeigebetet wird), dann wird er zuerst alles tun, um den Leerlauf zu eliminieren. Dann ist Fahren angesagt, die Pause nach 206 Stunden hart verdient und Weiterbildung in Form von Zeitunglesen notwendige Freizeitlektüre. Viele der heutigen Standardfahrer dürften dann wohl freiwillig das Cockpit räumen. Daß die Löhne angesichts dieses Mehrfahrens steigen, halte ich dennoch für unwahrscheinlich. Warum sollte der Unternehmer darauf verzichten, seinen Anteil, der bisher quasi festgeschrieben ist, so wie jeder Unternehmer anderer Branchen auch zu maximieren? Schon mal überlegt, was passiert, wenn Unternehmer die anstehenden Umwälzungen durch Rationalisierungen überstehen und dann auf den Geschmack kommen? Schon mal überlegt, wer dann künftig für Lohnsteigerungen kämpft, die bisher mit jeder Tariferhöhung ohne Anstrengung und Organisation en passant daherkommen?
@ Poorboy:
Du kämpfst als Unternehmer für dich, kein Vorwurf. Aber versuch uns nicht glauben zu machen, daß dir das Wohl der der Fahrer am Herzen liegt.
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- Thomas-Michael Blinten
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Diesen Satz kann man so manchem hier ins Gebetbuch schreiben.jr hat geschrieben:...
Du kämpfst als Unternehmer für dich, kein Vorwurf. Aber versuch uns nicht glauben zu machen, daß dir das Wohl der der Fahrer am Herzen liegt.
Solange aber der Unternehmer mir einen angemessenen und ausreichenden Lohn zahlt, interessiert es mich nicht weiter was er verdient.
Das war schon zu meinen Bauzeichnerzeiten so..........und meine Architekten stellten jeden Taxiunternehmer in den Schatten was den Verdienst angeht
Wenn der Unternehmer auch ein gutes (und vielleicht besseres) Geschäft macht soll es mir recht sein......dann kann man vielleicht in ferner Zukunft auch über Weihnachtsgratifikation und Urlaubsgeld reden.
...und ja, mir ist klar das dies (noch) ein frommer Wunsch ist.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)
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Früher wurden auch schon mal Kapitalistenhälse abgeschnitten, wenn es anders nicht zu machen war...jr hat geschrieben:Vor früher mußten die Leute auch schon mal 11 von 12 Stunden arbeiten, nur um was zu beißen zu haben.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?
Diesem Trugschluss sind schon viele erlegen.Es gibt da einen alten Spruch der meistens stimmt,
„geht es der Firma gut*, geht es auch den Mitarbeitern gut” (und umgekehrt)
Quod erat demonstrandum...
Bspw. Abbau der Mitarbeiteranzahl zur Gewinnmaximierung/ Kursverbesserung von Aktien,
soll ja schon häufig beobachtet worden sein.
*Nur "GUT" ist noch nicht gut genug...
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)
Auch ein Pilot auf einem Transatlantikflug kann 8 Stunden lang schlafen, Skat spielen, oder sonst was machen.
Es ging nicht um die Arbeitszeit, sondern um den Preis dafür. Oder anders herum ausgedrückt : Wenn ich schon 10 Stunden am Tag an meinen Arbeitsplatz gefesselt bin, dann will ich diesen Freizeit- und Lebensqualitätsverlust wenigstens durch ein ordentliches Gehalt ausgleichen.
Und wie will man eigentlich mit 1.300 Euro eine ordentliche Alterswvorsorge aufbauen ?
Ach ja, man kann ja auch noch mit 80 Droschke fahren. Hatte ich vergessen !
Und was die "herrlichen Zeiten" früher angeht, so stimmt es nicht, dass das Einkommen damals nur durch kreative Buchführung höher war als heute.
Das war die lediglich die Sahne auf einem ordentlichen Kuchen.
Heute wäre Besch... höchstens noch die Margarine auf dem Knäckebrot.
Ich setze meine Hoffnung auf das große Taxensterben, auf das alles hinauslaufen wird.
Unter anderem durch einen gesetzlichen Mindestlohn.
Es ging nicht um die Arbeitszeit, sondern um den Preis dafür. Oder anders herum ausgedrückt : Wenn ich schon 10 Stunden am Tag an meinen Arbeitsplatz gefesselt bin, dann will ich diesen Freizeit- und Lebensqualitätsverlust wenigstens durch ein ordentliches Gehalt ausgleichen.
Und wie will man eigentlich mit 1.300 Euro eine ordentliche Alterswvorsorge aufbauen ?
Ach ja, man kann ja auch noch mit 80 Droschke fahren. Hatte ich vergessen !
Und was die "herrlichen Zeiten" früher angeht, so stimmt es nicht, dass das Einkommen damals nur durch kreative Buchführung höher war als heute.
Das war die lediglich die Sahne auf einem ordentlichen Kuchen.
Heute wäre Besch... höchstens noch die Margarine auf dem Knäckebrot.
Ich setze meine Hoffnung auf das große Taxensterben, auf das alles hinauslaufen wird.
Unter anderem durch einen gesetzlichen Mindestlohn.
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Sehr sehr gut geschrieben!pauline hat geschrieben:Auch ein Pilot auf einem Transatlantikflug kann 8 Stunden lang schlafen, Skat spielen, oder sonst was machen.
Es ging nicht um die Arbeitszeit, sondern um den Preis dafür. Oder anders herum ausgedrückt : Wenn ich schon 10 Stunden am Tag an meinen Arbeitsplatz gefesselt bin, dann will ich diesen Freizeit- und Lebensqualitätsverlust wenigstens durch ein ordentliches Gehalt ausgleichen.
Und wie will man eigentlich mit 1.300 Euro eine ordentliche Alterswvorsorge aufbauen ?
Ach ja, man kann ja auch noch mit 80 Droschke fahren. Hatte ich vergessen !
...
Dura lex, sed lex.
Meine persönliche Rechnung war stets: 8 Stunden Normaljob plus 4 Stunden Lesen = 12 Stunden oder 12 Stunden Taxifahrer inkl. 4 Stunden Lesen. Das kommt für mich in der Zeitsumme aufs Gleiche raus, allerdings erhöht sich der Stundenlohn im Taxi dadurch effektiv um 50 %. Seit einigen Jahren fahre ich ein anderes Schichtmodell, Leerlauf ist dadurch selten geworden, Lesen weitestgehend nicht mehr drin, der Stundenlohn ist höher, kann aber dennoch nicht mehr mit der alten Rechnung mithalten. Mein Stundeneinkommen im Taxi hat sich binnen 30 Jahren mehr als verdreifacht - wenn ich klagte, was sollten dann die Beschäftigten anderer Branchen sagen?Wenn ich schon 10 Stunden am Tag an meinen Arbeitsplatz gefesselt bin, dann will ich diesen Freizeit- und Lebensqualitätsverlust wenigstens durch ein ordentliches Gehalt ausgleichen.
Geht nicht, keine Frage. Vor diesem Problem stehen aber auch alle anderen Niedrigverdiener. Und natürlich stehen auch die davor, die nicht mit Geld umgehen können. Die verbreitete Marotte, tägliche Löhne einer Monatszahlung vorzuziehen, fördert das. Von einer Forderung, sie zu verbieten, habe ich noch nichts gehört. Weil die "weichen" Zahlungsmodalitäten trotz ihrer negativen Folgen schwerer einfangbar sind als der "harte", zahlenfixierte, Lohn?Und wie will man eigentlich mit 1.300 Euro eine ordentliche Alterswvorsorge aufbauen ?
Es ist erst eine Errungenschaft der letzten Jahrzehnte, daß man nicht bis zum letzten Atemzug arbeitet. Wer mehr als den Schnitt wollte, mußte aber schon immer was dafür tun.Ach ja, man kann ja auch noch mit 80 Droschke fahren. Hatte ich vergessen !
Mag sein, daß das Auskommen mit dem Einkommen in Taxikreisen hier und da in den letzten Jahren gelitten hat. Von den Unternehmern darf man aber verlangen, daß sie nicht jammern sondern sich um passende Tarif- und Geschäftsmodelle kümmern und notfalls den Ausgang nehmen.Und was die "herrlichen Zeiten" früher angeht, so stimmt es nicht, dass das Einkommen damals nur durch kreative Buchführung höher war als heute.
Und die Lohnhöhe? Ist da nicht auch viel Heuchelei im Spiel? Trinkgeld ist kein Lohn, klar. Aber es zählt dennoch zum Einkommen. Daß es stetig fließt, führt wie schon beim Tageslohn (siehe oben) dazu, die Übersicht darüber zu verlieren. Solange das gesamte Einkommen aus der Taxifahrertätigkeit nicht geeignet ist, dem sozialen Hilfsnetz zu entkommen, ist es legitim, das Taxinetto mit dem Arbeitnehmernetto anderer Branchen zu vergleichen. Und da schneiden wir nicht sonderlich schlecht ab. Wenn das indirekte Einkommen aus dem Hilfsnetz, von dem fast ausschließlich die unteren zwei Einkommensdezile profitieren, hinzugerechnet wird, stehen Taxifahrer gegenüber Normalverdienern, die alles aus eigener Tasche zahlen müssen, noch besser da. Mag sein, daß das einer der Gründe für die anhaltende Attraktivität des Gewerbes trotz oft langer Arbeitszeiten und gesundheitlich problematischen Dauersitzens ist. Daß einige (viele?) Unternehmer den Ausgleich durch das soziale Hilfsnetz zur Lohndrückerei nutzen, ist etwas, was eher ans Licht gezerrt werden sollte. Mit ehrlichen Zahlen zum Lohn würde das vielleicht leichter fallen.
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Abfinden? Nicht unbedingt. Einige erkennen aber, dass Fortschritte nur Schritt für Schritt zu erreichen sind. Manchmal kleine, manchmal größere Schritte. Damit die step-by-step-Verbesserungs-Macher das weiter weg liegende Ziel von (noch) besseren Bedingungen nicht aus den Augen verlieren, ist es sinnvoll, wenn Du und andere die step-by-step-Verbesserungs-Macher immer wieder an diese weiter weg liegenden Ziele erinnern.pauline hat geschrieben:Na super ! 206 Stunden im Monat ! Das sind 48 Stunden in der Woche oder eine 6-Tagewoche mit jeweils 8 Arbeitsstunden. Freizeit so gut wie nicht mehr vorhanden. Das ist genau das, was ich meinte : Man findet sich in diesem beknackten Gewerbe mit diesen Bedingungen ab.
Es ist eine (hoffentliche verzeihliche) menschliche Schwäche, dass diejenigen, welche ein paar Zwischen-Ziele durchgekämpft und erreicht haben, sich auch mal auf den Zwischen-Zielen ausruhen. Das Erreichte achten, manchmal auch loben und trotzdem die step-by-step-Verbesserungs-Macher weiterschieben ist ein notwendiger Spagat, den eine aktive Basis betreiben sollte, betreiben muss. Die schlaueren der step-by-step-Verbesserungs-Macher lassen sich schieben. Die anderen, oft phantasielose Machtmenschen, werden irgendwann aussortiert.
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Der romantische und recht selbstbestimmte Teil des Taxifahrens wird sich dann ganz überwiegend bei den selbstständigen Taxifahrern konzentrieren.jr hat geschrieben:Ihr werdet euch noch wundern, wieviel Arbeit euch erwartet, wenn Prozente Geschichte und Stundenlöhne der Normalfall geworden sind. Wenn der Unternehmer endlich unternimmt (was hier ja seit Monaten herbeigebetet wird), dann wird er zuerst alles tun, um den Leerlauf zu eliminieren. Dann ist Fahren angesagt, die Pause nach 206 Stunden hart verdient und Weiterbildung in Form von Zeitunglesen notwendige Freizeitlektüre.
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Sehe ich auch so. Aber mit welchem Recht werden die Fahrer davon ausgeschlossen?
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@ Anna
Da aber im Parlament zur Zeit fünf linke Parteien sitzen, würde mich kein Ergebnis mehr ernsthaft überraschen.
FDP, wir vermissen euch.
Ich möchte daran erinnern, dass eine Wochenarbeitszeit Von 48 Stunden im Einklang mit Arbeitszeitgesetz jetzt. Auch wenn einer mit Siebenmeilenstiefeln unterwegs ist, wird er die Abschaffung der 48 Stunden Woche nie erreichen. Mit 208 Stunden im Monat wird man sich als Taxifahrer abfinden müssen, es sei denn, die CDU flippt völlig aus und verbietet gleichzeitig mit einem Mindestlohn auch die unterschiedliche Entlohnung der Arbeitsbereitschaft. Aber ganz so schlimm, hoffe ich, wird es nicht kommen.Anna Chronismus hat geschrieben:Abfinden? Nicht unbedingt. Einige erkennen aber, dass Fortschritte nur Schritt für Schritt zu erreichen sind. Manchmal kleine, manchmal größere Schritte. Damit die step-by-step-Verbesserungs-Macher das weiter weg liegende Ziel .....pauline hat geschrieben:Na super ! 206 Stunden im Monat ! Das sind 48 Stunden .....
Da aber im Parlament zur Zeit fünf linke Parteien sitzen, würde mich kein Ergebnis mehr ernsthaft überraschen.
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Die Welt ist größer als das Zimmer, das du nie verläßt.Poorboy hat geschrieben:Werden sie nicht, sondern waren sie schon immer!
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Wieder falsch. Jedes Spiel braucht Regeln. Spielen wir ohne Regeln, ist das auch okay. Dann aber nicht heulen, wenn man per "Blutgrätsche" vom Platz gesenst wird!!jr hat geschrieben:Die Welt ist größer als das Zimmer, das du nie verläßt.Poorboy hat geschrieben:Werden sie nicht, sondern waren sie schon immer!
Poorboy
Wenn ich das hier so lese: Ich bin dafür Fahrer gar nicht mehr zu bezahlen; sollen sie doch von Siegern und AlbernAmt ernähren. Wenn ich als Unternehmer sie ordentlich bezahle, kann selbst kaum noch die Steuern aufbringen, mit denen ich die Löhne des Mitwerbs mitfinazieren tu. Also lass ich's doch und mach's wie alle und lass mich subventionieren, also indirekt. Weil die FAhrer sollns sich doch woanders besorgen...
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#
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Dass die Bedingungen einer Arbeitsbereitschaft im Taxi nicht erfüllt werden, hatte man Dir hier nachgewiesen, selbst wenn, fiele sie unter den Mindestlohn, wie das Wort MINDESTENS schon sagt.IK hat geschrieben: die CDU flippt völlig aus und verbietet gleichzeitig mit einem Mindestlohn auch die unterschiedliche Entlohnung der Arbeitsbereitschaft. Aber ganz so schlimm, hoffe ich, wird es nicht kommen.
Poorboy