Tatü Tata Post ist da - Teil 2

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IK
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Tatü Tata Post ist da - Teil 2

Beitrag von IK » 07.09.2011, 18:49

Hallo Kollegen

Die Fiskal-Taxameter-Story geht in die nächste Runde.
Heute wurden einige Erläuterungen zum Brief der BSU vom 05. April 2011 hinzugefügt.
Die Leseratten anklicken und lesen :roll:
Bild

Kurze Zusammenfassung:

1. Wer ein "Taxameter ohne Schnittstelle zum Datenexport" (Halda) hat,
darf bis 2016 weiterhin nur die Schichtzettel führen.
Alleinfahrenden Unternehmer müssen nicht mal das.

2. Wer ein "Taxameter mit Schnittstelle zum Datenexport,
für die kein geeignetes Verfahren zum Nachweis der Unveränderbarkeit des Datenübertrags
und deren Aufbewahrung existiert
" (Hale 5, Kienzle) hat, der muss

a. Schichtzettel führen
b. "Kay-System" einbauen
c. gilt auch für die allein fahrende Ein-Wagen-Unternehmer

Passende Formulierung dazu lautet:
Die erzeugten Einzeldaten müssen vor dem Überschreiben aus dem Taxameter exportiert werden. Die gängigste Methode hierfür sind die sogenannten Auswertungs- und Key-Systeme. Die auf diesem Wege in eine eigene Software zur Aufbewahrung exportierten Daten sind jedoch veränderbar, ohne dass Eingriffe gesichert dokumentiert werden können. Die steuerrechtlichen Anforderungen für digitale Systeme werden somit nicht in vollem Umfange erfüllt. Deshalb ist es erforderlich, dass in der Übergangszeit bis zum 31.12.2016 neben der Aufzeichnung und Aufbewahrung der elektronischen Einzeldaten auch die handschriftlichen Schichtzettel geführt und aufbewahrt werden. Diese enthalten Angaben, die in Teilen über die elektronisch vorgehaltenen Daten hinausgehen (beispielsweise Angaben zum Stand des Kilometerzählers des Tachometers bei Schichtbeginn und Schichtende). Die Schichtzettel werden bei Prüfungen zusätzlich zu den digitalen Daten mit herangezogen. Die Pflicht der Aufbewahrung der elektronischen Einzeldaten im digitalen Format gilt auch für alleinfahrende Einwagenunternehmen, die ein entsprechendes Taxameter in Ihrer Taxe nutzen.
3. Wer "Taxameter und Systeme, die den Export und die Aufbewahrung der Daten mit dem Nachweis der Unveränderbarkeit ermöglichen" (Hale 6) .....
der kann gleich zu Linne und Krause fahren. Besser gestern als heute.


Wichtigste Änderungen sind damit:

1. Allein fahrende Unternehmer mit einem Datenexport fähigen Taxameter werden böse werden, weil sie ein Kay-System einbauen müssen

2. Hale wird verdammt wenige Hale-6 Taxameter bis 31.12.2016 verkaufen

3. Software-Hersteller kriegen neue Kundschaft, sind damit die lachenden Dritten

Gruß Ivica Krijan

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 07.09.2011, 19:18

Ich lasse mich doch nicht jetzt schon davon verrückt machen! Das ist doch alles noch unausgegorener Kram!

Irgendein mutiger Taxler oder der BZP als führender Bundesverband muß nur eine Klage beim Europäischen Gerichtshof einreichen! Es liegt ganz klar eine Diskriminerung von Taxiunternehmern gegenüber Mietwagenunternehmern vor, weil für Mietwagenunternehmer keine Fiskaltaxameterpflicht vorgesehen ist! Das ist Diskriminierung und die Erfolgsaussichten für eine Klage dagegen, halte ich nach meinem gesunden Rechtsverständnis für vielversprechend!

Ich sehe das ganz entspannt und locker! Bis zum 31.12.2016 fließt noch ganz viel Wasser die Bille flußabwärts!

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elbburg
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Halda M12 zu verkaufen...

Beitrag von elbburg » 07.09.2011, 19:31

Wer einen Halda M12 möchte, bitte via PN mit Preisvorstellung melden.

http://www.radiowarehouse.co.uk/taxi_meter.php

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Beitrag von Wattwurm » 07.09.2011, 19:55

Wir Taxiunternehmer werden vom Gesetzgeber als potentielle Steuerhinterzieher unter Generalverdacht gestellt! Die Mietwagenunternehmer sind die Saubermänner und wir die Betrüger! Uns verpaßt man das Fiskaltaxameter und dem Mietagenunternehmer nicht! Das ist Diskriminerung! Schwarzfahrten sind auch im Mietwagengewerbe nicht unbekannt! Da müßte man wirklich mal Klage einreichen, so geht das nicht!

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Re: Halda M12 zu verkaufen...

Beitrag von Wattwurm » 07.09.2011, 19:57

elbburg hat geschrieben:Wer einen Halda M12 möchte, bitte via PN mit Preisvorstellung melden.

http://www.radiowarehouse.co.uk/taxi_meter.php
Falscher Thread: http://www.taxiforum.de/forum/viewforum.php?f=46

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Beitrag von plusminus0 » 07.09.2011, 19:57

Ivica Krijan hat geschrieben: ... Schichtzettel führen ...
Alleinfahrenden Unternehmer müssen nicht mal das.
Alleinfahrende Unternehmer müssen einen "Tageserlösbericht" führen

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IK
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Beitrag von IK » 07.09.2011, 20:02

@ elbburg

In einem oder anderem Keller sind unvorstellbaren Schätze verborgen :shock:

@Wattwurm
Wattwurm hat geschrieben:Es liegt ganz klar eine Diskriminerung von Taxiunternehmern gegenüber Mietwagenunternehmern vor ....
Genau. Sie werden das Mogeln fortsetzen können, wir nicht :cry: :cry: :cry:
Der EuGH ist wirklich beste Adresse.
Die Richter werden sicherlich diese Ungerechtigkeit auf den Pranger stellen und uns in Schutz nehmen.

Toll

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Beitrag von IK » 07.09.2011, 20:06

@ +-0

"Tageserlösbericht" klingt nach,

Portemonnaie am Ender der Schicht auskippen,
Geld zählen und
auf einen Zettel eintragen.

Taxameterstände ignorieren!

Oder?

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am
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Beitrag von am » 07.09.2011, 20:37

Ein Betriebsprüfer aus SH hat es im Prinzip genau so formuliert (Jahresvesammlung LV T&M 2010)

Kassenbuch reicht bei alleinfahrendem Unternehmer und zwar so, dass jederzeit kassensturzmäßig geprüft werden kann. Ab 1. Mitarbeiter sind Schichtzettel zu führen.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von plusminus0 » 07.09.2011, 22:47

Wobei ich die Bedeutung eines "Kassenbuchs" bei dem hohen Anteil unbarer Umsätze sowieso nicht begreife.

Ich führe aus alter Gewohnheit in meinem 1-Mann Betrieb weiterhin die ganz normalen Schichtzettel und liste dort die Tagessummen nach USt-Satz und Bar/Unbar getrennt auf.

"Tageserlösberichte" + KM-Stände auf den HU-Bescheinigungen sollten bei alleinfahrenden Unternehmern zur Plausibilitätsprüfung eigentlich ausreichen.

Pittlepuk
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Beitrag von Pittlepuk » 08.09.2011, 01:49

Wobei dieser Brief

1. Nicht unterschrieben wurde.

2. Ein Verweis auf die Anlage unter dem Text fehlt.

3. Kein Hinweis existiert, bspw. "Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und trägt deshalb keine Unterschrift", so oder ähnlich.

4. Kein personaler Ansprechpartner im Briefkopf steht, außer Rechtsamt, und wer verbirgt sich am 05.09.2011 oder amtiert dahinter?

Insofern ist das, neben dem, was eigentlich gewollt ist, eine ziemlich fragwürdige Angelegenheit. Offensichtlich will niemand aus der Behörde dafür verantwortlich sein, oder die wissen es nicht besser.

5. Frage: Was ist ein "Tageserlösbericht", weil dieser von der mittlerweile gefühlten feststehenden Definition von "Schichtzettel" etwas anderes bedeuten soll, so verstehe ich das ununterschriebene Schreiben jedenfalls.

Tun wir also zunächst mal so, als nähmen wir diese "bedeutenden Ausführungen" ernst.

6. Nicht mal eine Telefonnummer ist angegeben, also Trommel rausholen!
(Klingt: Genau ....... nach BWV... und vor allem: INNOVATION)

7. Motto: Für Rückfragen und Unklarheiten rufen Sie bloss nicht bei uns an!

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Beitrag von IK » 08.09.2011, 10:22

@Pittlepuk

Es steht "Ihre Verkehrsgewerbeaufsicht".

Das Wichtigste ist, alle die ein Datenexport fähiges Taxameter haben und das sind nun mal mindestens 90%, werden ihre Daten auch elektronisch erfassen müssen, oder besser gesagt, müssen es schon gemacht haben.

Damit wird Manipulation so schwer, das man kaum noch verkürzen kann, weil gleichzeitig Schichtzettel zu manipulieren und dazu jede erfasste Tour stelle ich mir als mision imposible.

Gruß Ivica

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Beitrag von Ministry of silly walks » 08.09.2011, 17:36

Dazu hab ich mal eine ganz simple Frage: gibts in Hamburg keine Mietwagen?
Kann ich mir so nicht vorstellen. Ich denke es sind sehr viel weniger als Taxen, aber geben tuts doch ganz sicher etliche.
Für die müssen doch die gleichen Behörden zuständig sein wie fürs Taxi ?
Dann braucht es nämlich gar keinen langen Umweg über EuGH oder so, sondern belastende Bescheide ggü. Taxlern
wären auch im ganz normalen deutschen Verwaltungsgerichtsverfahren anfechtbar wg. der Ungleichbehandlung.
Logischerweise darf dabei kein Dösbaddel so argumentieren dass er nach den neuen Auflagen schlechter mogeln
kann und dadurch benachteiligt wäre. Aber zig neue (unausgereifte) Geräte und Verfahren zur Auslesung kosten Zeit und Geld und eben das wird Mietwagen absurderweise offenbar doch nicht genauso abverlangt.
Diese Signatur wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.

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Beitrag von Ben » 08.09.2011, 17:42

Ministry of silly walks hat geschrieben:Dazu hab ich mal eine ganz simple Frage: gibts in Hamburg keine Mietwagen?
Das Mietwagengeschäft spielt in Hamburg keine große Rolle.
Ministry of silly walks hat geschrieben:Aber zig neue (unausgereifte) Geräte und Verfahren zur Auslesung kosten Zeit und Geld und eben das wird Mietwagen absurderweise offenbar doch nicht genauso abverlangt.
Die Argumentation bezüglich "Geld" wird kaum greifen, offeriert die Behörde doch eine Komplett-Finanzierung eines neuen Taxameters inkl. Signiereinheit.

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Beitrag von IK » 08.09.2011, 18:06

.... und Kay-System ist mittlerweile low tech, was seit Jahren robust, zuverlässig funktioniert und günstig zu haben ist.

Kaum Ausreden vorhanden.

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Beitrag von Wattwurm » 08.09.2011, 19:30

Bisher hat sich noch keiner die Mühe gemacht und bei der BSU die Anzahl der in Hamburg konzessionierten Mietwagen abgefragt! Wenn man das machen würde, wäre man wohl ziemlich erstaunt! Die Hamburger Minicars fallen im Gewimmel der Großstadt sicherlich kaum auf, aber sie sind da!

Ich schätze mal das in Hamburg ca. 300-400 konzessionierte Mietwagen zugelassen sind! Den Marktanteil der Mietwagen am Gelegenheitsverkehr mit PKW in der Personenbeförderung schätze ich mal auf 10-15 Prozent! Man sollte das nicht unterschätzen! Macht Euch mal schlau, ihr werdet Euch wundern! Tendenz steigend....

Es ist doch ganz einfach: Wenn die BSU mir wegen unplausibler Zahlen die Taxikonzession wegnimmt, mache ich eben einen Mietwagenbetrieb auf! Ihr werdet lachen, damit kann man auch Geld verdienen!

Während das Mietwagengewerbe überhaupt nicht kontrolliert wird, hat sich der Staat auf das "böse" Taxigewerbe eingeschossen!

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Beitrag von plusminus0 » 08.09.2011, 19:43

Die Mietwagen in HH dürften wohl mehrheitlich der Luxusklasse angehören. Dafür sind sie ja eigentlich auch gedacht. Als neulich auf dem Süllberg die Nacht der Medien abgefeiert wurde, war der Taxenstand Blankenese stundenlang von einer grossen Zahl sich illegal bereitstellenden Mietkutschen vom Typ Audi A8 u. ä. belegt.

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Beitrag von Emilie » 08.09.2011, 19:46

Mein Tipp: wenn die schlafen Parkkrallen anlegen :wink:
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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Beitrag von roter stern » 08.09.2011, 23:24

Und die Fahrer dieser Luxuslimusinen
bekommen ca. 8 € vergütet pro Stunde.
Als Selbständige!!! - das bedeutet Steuer und Krankenkasse müssen
noch abgezogen werden.
Es kotzt mich an.
Trinkgeld bekommen sie natürlich auch weniger als in der Taxe.
Und die Taxen sind die Lückenfüller, falls die Limos alle nicht verfügbar sind.
so long
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Beitrag von N8tfahrer » 09.09.2011, 01:34

Ben meinte :
[/quote]Das Mietwagengeschäft spielt in Hamburg keine große Rolle.
was heißt denn das.... :?: Bei großen Events (davon gibt´s ja ne ganze Menge) fahren jede Menge Limo´s durch die Gegend, vom A8 bis zum Skoda...ganze Flotten, Strech-Limo´s, Hummer, Stambula etc.
Ich denke mal das die auch ne Menge umsetzen.
Sind sie das Taxi ? ............NEIN, Der Fahrer !
Das müssen sie doch wissen, sie sind doch der Taxifahrer !

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