Tatü Tata Post ist da - Teil 2

eichi
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Beitrag von eichi » 09.09.2011, 12:56

Gerade in der letzten Nacht bei der Preisverleihung des Deutschen Radiopreises zu beobachten...
Die fetten Audi-Limousinen haben alle das Nummernschild aus Ingolstadt,
sind also quasi Audi-Werkswagen.
Demnach auch keine "Hamburger Mietwagen".
Wenn die nach jeder Tour zum Betriebssitz zurück müssten... :lol:
Audi sponsort also den Veranstalter mit seinen eigenen Limousinen, nennt man Werbung und Product-
Placement.
Und klaut uns das Geschäft :evil:
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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IK
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Beitrag von IK » 09.09.2011, 13:15

eichi hat geschrieben:Und klaut uns das Geschäft :evil:
..was auch ein Fiskal-Wegstreckenzähler nicht ändern würde !

RaimundHH
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Re: Tatü Tata Post ist da - Teil 2

Beitrag von RaimundHH » 09.09.2011, 13:35

Ivica Krijan hat geschrieben:Hallo Kollegen



Kurze Zusammenfassung:

1. Wer ein "Taxameter ohne Schnittstelle zum Datenexport" (Halda) hat,
darf bis 2016 weiterhin nur die Schichtzettel führen.
Alleinfahrenden Unternehmer müssen nicht mal das.



Gruß Ivica Krijan
Moin,

da weiß die Rechte Hand mal wieder nicht was die Linke macht.

Während die Hamburger Behörde von alleinfahrenden Unternehmern
nur Tagesumsätze dokumentiert in einem Kassenbuch verlangt
(Schreiben vom 05.09.2011)

fordert das Finanzministerium vom alleinfahrenden Unternehmer
die fortlaufenden Taxameterdaten in Form eines "Schichtzettels"
(Schreiben vom 26.11.2010 als Anlage zum Schreiben vom 05.04.2011)



"Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!"

Grüße Raimundhh

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Beitrag von homer » 10.09.2011, 21:02

Ben hat geschrieben:
Ministry of silly walks hat geschrieben:Dazu hab ich mal eine ganz simple Frage: gibts in Hamburg keine Mietwagen?
Das Mietwagengeschäft spielt in Hamburg keine große Rolle.
Aha, danke Ben, für die fachkundige Beurteilung, aber ich erlaube mir da Zweifel :
In tatsächlicher Ermangelung belastbarer eigener Zahlen bin ich wenigstens bei Jörn etwas fündig geworden.
Der nennt für Ende 2003 in Hamburg 154 Mietwagenkonzessionen, für Ende 2008 dann bereits 298.
Auf die Gesamtflotte Taxi & Mietwagen in Hamburg bezogen macht das zwischen 8 und 9 Prozent.
Sicher keine gewaltige Rolle, andererseits aber sehr viel mehr als nichts.
Und, leider, ein Bereich mit echten Zuwachsraten.
Auch wieder von Jörn : alleine Stambula soll inzwischen bei bummelig 60 Mietwagen angekommen sein.
Erschwerend kommt hinzu, dass gleich jenseits der Hamburger Dorfgrenzen deutlich mehr Mietwagen vorhanden sind
und sich das gesamte Tourenaufkommen so einer Metropolregion einen feuchten Dreck um politische Grenzen schert.
Da, wo das plötzliche massenhafte Auftreten von Mietwagen echt Umsatz kostet, wird es den betroffenen
Taxiunternehmern höchst egal sein, dass das nach Bens Erkenntnissen "keine grosse Rolle spielt".
Recherchiere und berichte uns doch mal, wie sich das Taxengeschäft mit dem Notdienst der Kassenärztlichen
Vereinigung in Hamburg in den letzten 10, 15 Jahren entwickelt hat, nur mal so zum Beispiel...
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Beitrag von IK » 10.09.2011, 21:45

Ich kann bei besten Willen nicht verstehen, warum wir von den Mietwagen abgehängt werden sollten, falls die Taxen einen Fiskus-Taxamter bekommen?
Mit der Einführung des FT werden die Taxen für die Kunden nicht teurer. Warum soll dieser plötzlich auf Mietwagen umsteigen?

Wie ist der kausale Zusammenhang?
Kann das einer wirklich nachvollziehbar erklären?

Gruß Ivica

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Beitrag von am » 10.09.2011, 21:55

Ganz einfach: Es ist zu erwarten, dass sehr viele Taxiunternehmer auf Mietwagen umstellen werden, um das FT zu umgehen.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von IK » 10.09.2011, 22:50

@Andre

Nun nehmen wir an, ich bin einer, der es tun würde. Aber warum?

Sicherlich nicht um

1. 19 % statt 7% abführen zu müssen, bei niedrigeren Bruttopreisen

2. mir einen Betriebssitz suchen zu müssen um nach jeder Tour zurück fahren zu dürfen, weil ich auf der Straße nicht warten darf und keine Anläufer mitnehmen kann

3. mir eine eigene Vermittlung aufbauen zu müssen


Sorry, aber ich verstehe die Vorteile nicht, insbesondere in einer Grossstadt.
Im Premium-Sektor kann ich mir das schon vorstellen, oder in den Dörfern, wo die Aufträge sowieso fast nur vom Betriebssitz starten, weil es keine Anläufer gibt.

Aber nicht im Hamburg.


Gruß Ivica

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Beitrag von homer » 10.09.2011, 22:55

@ Ivica :
Nicht das "Fiskaltaxameter" ist für mich ein wesentlicher Grund, warum wir uns Gedanken über Mietwagen machen müssen,
ich sehe eher Druck der stärker in anderen Bereichen auf uns ausgeübt wird.
Ein durchaus nicht unwesentlicher Punkt ist die bislang offenbar deutlich einfachere Ortskundeprüfung für die Fahrer.
Ich habe damit aktuell nichts mehr zu tun, erinnere aber aus früheren Zeiten Fahrer z.B. bei bereits benannter Firma
Stambula, die dort wegen Problemen mit wiederholt nicht gepackter Taxi-Ortskunde zunächstmal kein Taxi fahren durften,
Mietwagen aber durchaus. Tatsächlich weiss ich nicht, ob das heute noch so ist. Ich habe aber auch den gescheiterten
Versuch von Hamburger Mehrwagenunternehmern noch sehr gut in Erinnerung, viel einfachere Ortskunde-Prüfungen für
ihre Problemkandidaten durchzusetzen, verbunden allein mit der Auflage dann eben immer mit einem Navisystem fahren zu müssen.
Wenn mittels Mietwagen die Lohnkosten der MWUs gedrückt werden können, dann interessieren sich viele von
denen todsicher einen feuchten Staub dafür, ob das auch eine Entwicklung Richtung Substandard ist - Geiz ist geil, who cares ?
Ähnliches wird mit Sicherheit auf der Unternehmerseite mit der Zeit durchschlagen, wenn die "unplausiblen"
Taxikonzessionen nach und nach verschwinden. Wer nämlich hofft, genug eigene Kunden zu haben, wird es bei
Wegfall der Taxikonzession ganz einfach stattdessen mit dem Mietwagen versuchen.

Zudem gibt es bekanntlich neben dem "normalen" Taxigeschäft der Einzeltouren von der Strasse einen wachsenden Bereich
der "Kontrakt"-Fahrten aufgrund fester Verträge mit Krankenkassen, Behörden, Firmen usw. jenseits des Tarifs.
Linienersatz- bzw. Ergänzungsverkehr im ÖPNV, Schüler-, Behinderten-, Kindergarten- und Krankentransporte
aufgrund fester langfristiger vertraglicher Vereinbarungen unterhalb der Taxitarife werden weiter zunehmen.
Und abgesehen mal von dem kleinen Steuervorteil brauchen die alle durchaus nicht zwingend eine Hungerleuchte :wink:
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Beitrag von IK » 11.09.2011, 00:12

@ Homer

Ein Mietwagen ist für die Kunden attraktiv wenn:

a) billig ist
b) luxuriös ist

Bei a) bleibt für den Unternehmer im Vergleich zum Taxi kaum noch Rendite übrig. Ein Beispiel: will man als billig bei den Kunden punkten, sollte man mindestens 10% billiger sein, sonst merkt es keiner. Bei einer 10 € Tour bleiben dem Taxiunternehmer ganze 9,35 €. Der billige Mietwagen hätte dann nur noch 7,56 €. wie er seine auch ganz billige Mitarbeiter bezahlen sollte, verstehe ich nicht ganz.

Im Luxus-Bereich kenne ich mich nicht aus. Allerdings gehe ich davon aus, das der Preis nicht die entscheidende Rolle spielt. Auch hier sehe ich keine Gefahr, weil die Masse dieses Angebot links liegen lassen wird, unabhängig davon, wie schick die Fahrer angezogen sind.

Für einen ehrlichen Taxiunternehmer kommt nach wie vor die größte Gefahr aus den eigenen Reihen. Deswegen begrüße ich die verschärfte Aufzeichnungspflicht.

Gruß Ivica

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Beitrag von am » 11.09.2011, 00:33

Heute Nachmittag mehr dazu Ivica
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von plusminus0 » 11.09.2011, 01:03

@Ivica

Deine Einschätzung zu Mietwagen der Luxusklasse teile ich.

Beim Billigmietwagen sehe ich die Sache anders. Der Kunde will es billig (auch viele Hansa-Kunden!), also kannst du dem problemlos mit Wagen ala Dacia Logan, Skoda Roomster usw, also allem was gerade noch zulässig, ist kommen. Und die Wagen dürfen sogar alt sein. Das spart enorme Kosten.

Das Hauptproblem der normalen Taxe in HH sind die langen Wartezeiten an den Posten (bzw, wenn man diese umgehen will, die hohen Kosten, die der Hansafunk verursacht). Ein grösserer Mietwagenbetreiber kann dem möglicherweise durch eine geschickte Schichtplanung entgegenwirken.

Rückkehrpflicht zum Betriebssitz? Das interessiert niemanden (ähnlich der illegalen Bereitstellerei von Taxen auf Shell-Tankstellen)

Die 19% USt kann man sicherlich wie üblich durch kreative Buchhaltung kompensieren wenn die Kontrolle über das Fiskaltaxameter entfällt.

Hauke
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Beitrag von Hauke » 11.09.2011, 10:37

plusminus0 hat geschrieben: Die 19% USt kann man sicherlich wie üblich durch kreative Buchhaltung kompensieren wenn die Kontrolle über das Fiskaltaxameter entfällt.
Und nicht uninteressant ist auch jede Fahrt aus dem Pflichtfahrtgebiet die noch in der 7% Marke fällt aber mit dem Mietwagen gefahren und über das Taxi abgerechnet wird falls der Mietwagenbetrieb auch über ein Taxi verfügt.

Eine Praxis die hier bei uns richtig viel Geld bringt weil die nächste Bestrahlungsklinik 40Km entfernt ist.

Für den Steuerehrlichen wird sich nicht viel ändern, er ist jetzt schon der gekniffene.

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 11.09.2011, 12:41

Das Wort Minicar suggeriert dem Kunden das man damit billiger fährt als mit einer Taxi! Es suggeriert dem Kunden auch das man individueller bedient wird! Das nennt man Effekthascherei! Oftmals ist das Minicar gar nicht viel billiger als eine Taxi! Der Kunde empfindet das aber als günstige Alternative zum Taxi! Als ich noch meinen alten Ford Mondeo fuhr, hörte ich immer wieder den Satz: Schön mal wieder in einem Mercedes gefahren zu werden....!

Daraus folgt: Taxi = Mercedes und Mincar = Billig!

Geh in den Mediamarkt und gucke mal was ein Flachbild TV von Sony kostet! Aha 399.- Euro! Dann gehe mal in das nächste inhabergeführte Fachgeschäft eines Einzelhändlers der keiner Kette angehört und Du findest dort die gleiche Glotze für 349 Euro und der bringt Dir den Fernseher auch noch ins Haus und schießt ihn Dir auch noch an! Die Werbegage von Mario Barth ist nun mal nicht ganz billig, die zahlt der Mediamarktkunde mit!

Der Kunde hat ein Recht darauf beschissen zu werden! Und so verhält sich das auch mit Minicar....! Minicar ist eine Mogelpackung! Ryanair ist auch eine Mogelpackung! Von Frankfurt-Hahn nach London-Stanstedt für 9,90 Euro aber 1 Kg Übergepäck kostet dann auch gleich 50 Euro! Aufpreis bei Zahlung mit der Kreditkarte 12,50 Euro, Aufpreis bei Barzahlung auch 12,50 Euro, Zahlung per Lastschriftverfahren Aufpreis auch 12,50 Euro, Zahlung per Scheck Aufpreis 12,50 Euro, Bezahlung in Briefmarken auch 12,50 Aufpreis!

Aber in der Werbung steht: Frankfurt-London 9,90 Euro! Am Ende kannst Du froh sein, wenn Du für 99 Euro nach London kommst! Und für den Preis kann man auch mit der Lufthansa fliegen und da bekomme ich auch noch meinen Kaffee umsonst den ich bei Ryan bezahlen muß!

Der Kunde hat ein Recht darauf beschissen zu werden!

GSHH
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Beitrag von GSHH » 24.10.2011, 21:39

Ich habe mir mal die antworten durchgelesen. Also meiner meinung nach ist uns doch egal was mit Mietwagen oder Minicars oder ähnliches ist..?

Das hört sich so an als würde ein Kind sich bei seinem Lehrerin beschwert in etwa " er hat das auch gemacht warum nur ich..?"


Meine Meinung zu diesen Texten was die behörde geschrieben hat ist folgendes.

Wenn ihr schon etwas beschliest, dann macht es wenigstens richtig so dass alle damit verbunden werden. Nicht so in etwa " du hast ohne schnittstelle mach so wie geohnt", " du hast mit schnittstelle mach das anders" usw...
Entweder alle oder keiner...

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