Plausibilitätsprüfungen verdoppeln Gewinn in HH?

Ben
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Beitrag von Ben » 25.08.2011, 06:49

Ivica Krijan hat geschrieben:Der kalkulatorische Unternehmerlohn hat in dieser Debatte keine Bedeutung. Zurecht! Wie könnte man die Gewinne der Taxiunternehmer miteinander Vergleichen, wenn einer für sich 20.000 und der andere 22.000 € als Lohn beansprucht. (...) Völlige Sackgasse in der Diskussion.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: "Gewinn" ist eine völlig untaugliche Größe zum Vergleichen der Betriebsergebnisse, weil "Gewinn" bei einer Kapitalgesellschaft (also einer Taxi GmbH o.ä.) nach der Bezahlung der Arbeit ensteht und bei einem Selbstständigen vor Bezahlung (s)einer Arbeit.

Die landläufige Vorstellung von Gewinn ist die, die scarda hier - für einen Selbstständigen in bemerkenswert naiver Weise - dargestellt hat: Gewinn ist geeignet zum "verpulvern". So ist es bei Selbstständigen aber nicht, sonst würden sie erst obdachlos werden und dann verhungern.

Ich wundere mich sowieso die ganze Zeit über diesen naiven Begriff "Gewinn". In der freien Wirtschaft spricht man, der letzte Beitrag von reasoner weist in die richtige Richtung, eigentlich von "Rentabilität" oder manchmal verkürzt von "Rendite" und meint die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Die "Rentabilität" ist gänzlich unabhängig von der Rechtsform.

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Beitrag von IK » 25.08.2011, 11:55

@Ben

Wir können es praktisch handhaben.
Die Zahl der Taxi GmbH's in Hamburg schätze ich auf unter 5 %.

Daraus ergibt sich:

1. deren Einfluss auf die Gewinnermitlung eines Taxiunternehmens dürfte bescheiden ausfallen

2. und die würden den Gewinn pro Unternehmen nach unten ziehen,
weil der Lohn des Geschäftsführers voll als Kosten zählt.
Ich kenne Unternehmer, welche den kompletten Gewinn der GmbH als Geschäftsführerlohn abschöpfen
und die GmbH dadurch fast keinen Gewinn ausweisen kann

Folgend müssten die GmbH's in der BSU-Statistik den Gewinn nach unten ziehen und dadurch erscheint die Marke von 50.000 € noch unwahrscheinlicher.

Mein Problem mit dem Begriff der Rentabilität ist, dass wir hier eine relative Größe haben, welche die Vergleichbarkeit erheblich erschwert.

Gruß Ivica

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Beitrag von Ben » 25.08.2011, 13:35

Ivica Krijan hat geschrieben:Die Zahl der Taxi GmbH's in Hamburg schätze ich auf unter 5 %.
An den Unternehmen, dem Umsatz oder den Wagen? Jeder Großunternehmer, also die Stambulas oder v. Stadens dieser Zunft, organisieren ihre Wagen in eine oder mehreren GmbHs.
Ivica Krijan hat geschrieben:die würden den Gewinn pro Unternehmen nach unten ziehen, weil der Lohn des Geschäftsführers voll als Kosten zählt.
Nicht nur der Lohn als GF, sondern vor allem die Entlohnung als Taxifahrer - relevant bei mitfahrenden MWUs (so bei Dir und bei meinem Unternehmer) oder alleinfahrenden Selbstständigen.

Sicherlich lassen sich auf Grund verschiedener Faktoren keine komplett vergleichbaren Kalkulationen erstellen. Man wird, für die Vergleichbarkeit, nicht um Musterkalkulationen herum kommen. Dort müsste ein Standardwert für einen Vollzeit-Taxifahrer (egal ob angestellt oder selbstständig) eingesetzt werden, um überhaupt eine Vergleichbarkeit der Kostenstrukturen und damit der Rentabilitäten zu bekommen.

Mit dem Beharren auf dem Begriff "Gewinn" machst Du es unseren Gegenspielern zu leicht, weil eben die landläufige Vorstellung von "Gewinn" die ist, der sei übrig - zum "verpulvern" eben. Solche landläufigen Vorstellungen reichen bis in die Reihen der Angestellten von Behörden und Handelskammern. Von Leuten also, die über wirtschaftliche Rahmenbedingungen von Selbstständigen entscheiden, aber jeden Monat ein sicheres Gehalt beziehen, und zu Urlaubszeiten und Weihnachten noch was oben drauf bekommen - und zwar vollständig unabhängig von Umsätzen, wirtschaftlichen Entwicklungen und Rentabilitäten. Die verstehen "Gewinn" völlig anders denn Du als Selbstständiger. Mit dem Begriff "Gewinn" kannst Du dort - siehe Senatsantwort - nur verlieren.

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Beitrag von E. G. Engel » 25.08.2011, 14:59

Völlige Sackgasse in der Diskussion.
Sehe ich auch so :cry: In jeder Hinsicht. Ich schätze mal ..........


Da vielen die überschlägigen Werte mit denen ich operiert habe nicht sauber genug waren habe ich das Thema überarbeitet: http://www.taxitalk.de/viewtopic.php?f=17&t=40

Es kommen noch ein paar interessante Zusatzinformationen dabei heraus.

Engel

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Beitrag von IK » 25.08.2011, 15:25

@Engel

Ich ziehe es mir später rein :wink:
Hab im Moment viel um die Ohren.

Gruß

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Beitrag von reasoner » 25.08.2011, 20:36

Ivica Krijan hat geschrieben: ... Absurd deswegen, weil beide gleiche Steuern, Sozi und Co zahlen müssten. ...
Sozi: z.B. Bürgermeister in Berlin
Soli: zahlst du auf Lohn-, und Einkommenssteuer. Wir reden über Einkünfte aus Gewerbebetrieb.

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Beitrag von Rollerfahrer » 25.08.2011, 22:20

reasoner hat geschrieben:
Ivica Krijan hat geschrieben: ... Absurd deswegen, weil beide gleiche Steuern, Sozi und Co zahlen müssten. ...
Sozi: z.B. Bürgermeister in Berlin
Soli: zahlst du auf Lohn-, und Einkommenssteuer. Wir reden über Einkünfte aus Gewerbebetrieb.
Sozialversicherungabgaben :wink:
... und jeden Tag ein bißchen besser :-)

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Beitrag von IK » 25.08.2011, 22:21

@ reasoner

Ich drückte mich unverstenlich aus. Ich meinte

Sozi # Sizialdemokrat

sondern

Sozi = Sozialabgaben :roll:

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Beitrag von IK » 25.08.2011, 22:22

@ Rollerfahrer

Du warst zu schnell :wink:

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Beitrag von Ben » 26.08.2011, 00:11

reasoner hat geschrieben:
Ivica Krijan hat geschrieben: ... Absurd deswegen, weil beide gleiche Steuern, Sozi und Co zahlen müssten. ...
Sozi: z.B. Bürgermeister in Berlin
Soli: zahlst du auf Lohn-, und Einkommenssteuer. Wir reden über Einkünfte aus Gewerbebetrieb.
reasoners Abstraktionsfähigkeit lässt zu wünschen. Gute Ratschläge hat er leider nur für andere.

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Beitrag von oldstrolch » 26.08.2011, 08:34

Ben hat geschrieben:
reasoner hat geschrieben:
Ivica Krijan hat geschrieben: ... Absurd deswegen, weil beide gleiche Steuern, Sozi und Co zahlen müssten. ...
Sozi: z.B. Bürgermeister in Berlin
Soli: zahlst du auf Lohn-, und Einkommenssteuer. Wir reden über Einkünfte aus Gewerbebetrieb.
reasoners Abstraktionsfähigkeit lässt zu wünschen. Gute Ratschläge hat er leider nur für andere.
braucht rea denn ratschläge?...soweit ich weiss gehts ihm ganz gut (ausser das er sich blöde sprüche von unwissenden mT jüngern anhören muss) :D ;)
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


hier klickenzum poppen:D

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Beitrag von reasoner » 26.08.2011, 09:58

Gut, gut, gut. Auf einen Ausflug in die wunderbare Welt der Steuergesetze hat (hoffentlich) Niemand Lust.
Ivica Krijan hat geschrieben: ... Wie könnte man die Gewinne der Taxiunternehmer miteinander Vergleichen, ...
...
Absurd deswegen, weil beide gleiche Steuern, Sozi und Co zahlen müssten.
Gewinne und Sozi stehen bei dir dicht beieinander, Ivi, das passt halt nicht recht.

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Beitrag von Ben » 26.08.2011, 13:46

oldstrolch hat geschrieben:braucht rea denn ratschläge?
Fürderhin mehr, als man bislang annehmen mochte. (-> Beleg)

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Beitrag von Frettchen » 25.10.2011, 19:46

Das kann so wie die Überschrift hier lautet eigentlich so nicht stimmen.Verdoppelung der Gewinne? Das wäre mir neu.

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Beitrag von eichi » 25.10.2011, 21:47

@ Frettchen

Einmal den ganzen Thread durchackern (ich weiß, ist ein Haufen Holz!),
dann weißt du, wie es gemeint ist!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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scarda
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Beitrag von scarda » 26.10.2011, 03:00

wie jetzt? ich verdoppel bei jeder prüfung meinen gewinn: hebelwirkung! ;-)
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Beitrag von Frettchen » 27.10.2011, 10:45

Inhalt entfernt - was zuviel ist, ist zuviel.
jr

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Beitrag von Frettchen » 28.10.2011, 16:36

Edit : Identische Vielfachpostings = SPAM entfernt
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Beitrag von Wattwurm » 29.10.2011, 09:43

Hier hat sich nach erfolgreicher Plausibilitätsprüfung auch alles verdoppelt! Das ist also gar nicht so abwegig!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 94,00.html

Die Steuermehreinnahmen aus dem verdoppelten Gewinn des Hamburger Taxigewerbes reichen für 3 samtgepolsterte Klappsitze für Ole´s Flötenbude in der Hafencity oder wahlweise für einen Vierflammigen Kristalleuchter über der Cocktailbar von Ole´s Denkmal! Die Anwohner der Elbchaussee werden es Euch danken! Aber Ihr in Euren Made in China Turnschuhen und in schlapperigen Jeans von Kik bleibt bitte draußen!

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