@ Fritz Freigabe
Gute differenzierte Arbeit. Ich kann nichts finden wo ich Dir nicht zumindest überwiegend zustimme. Ich denke das Gericht hat die „billige“ Variante gewählt um nachher die Revision ausschließen zu können. Ich sehe zwar reichlich Gründe für die Sprungrevision, aber da der Kläger nichts zu gewinnen hat wird es nicht dazu kommen.
Gefährlich könnte dass Urteil werden da es vordergründig so ausgelegt werden kann wie es der Kollege Ivica Krijan blauäugig macht.
Ich arbeite momentan daran umfassend an dieses Urteil heran zu gehen, nicht als Verteidigungsschrift für den Kläger, sondern um diesen Gutachten ins richtige Licht zu rücken.
@ Ivica Krijan
Manchmal denke ich Du hörst Dich gerne reden (schreiben).
Dieses Gutachten wurde in Auftrag gegeben, als in Hamburg der Begriff "Steuerehrlichkeit" im Taxigewerbe nicht existent war. Dieses belegen die Zahlen von 60% unplausiblen Taxen im ersten Gutachten.
Hier stimme ich Dir zu. Aber entweder ca. 60% oder 58%. Ansonsten hat der Gutachter auf die Vorarbeit Hamburger Gewerbetreibender aufgesetzt. Als kluge Menschen haben sie die Vorgänge in Hamburg genau verfolgt, vor allem weil Hamburg vor ihrer Haustüre liegt. Schau Dir die anderen Gutachten an und vergleiche mit dem ersten Zwischenbericht in Hamburg, dann fällt der Glanz von L & K ab. In Hamburg war der Boden bereitet, aber nicht von L & K. Die haben nicht gesät, die haben nur geerntet.
Dieses Gutachten muss sich den Vorwurf gefallen lassen, zwischen den Funkzentralen nicht differenzieren zu können. Allerdings war das damals mit Autoruf nicht zu machen. Die Gründe kann sich jeder ausdenken oder zusammenreimen.
Auch durch Wiederholung wird eine falsche Behauptung nicht wahrer. Erinnerst Du Dich noch an 2006 als wochenlang den Hansaunternehmern Generalmeldungen übers Display flatterten „Unternehmerschulung“, in der Zentrale melden. Da wurden Hansaunternehmern die neue Zeitrechnung beigebracht in Bezug auf Schichtzettel und Plausibilitätsprüfungen. Nicht der Autoruf hatte etwas zu verbergen. Es waren, so ist zu vermuten, Unternehmer des Hansafunks.
Darüber hinaus. Was haben Zentralen eigentlich bei einem Gewerbegutachten zu suchen. Gar nichts. Nicht Zentralen sind Gegenstand eines Gewerbegutachtens, auch nicht des PbefG, sondern Taxenunternehmer. Schon da ist das Gutachten methodisch nicht sauber.
Dieses Gutachten ist methodisch sauber. Auf jeden Fall ist es so sauber, dass keine Stammtischparole dagegen halten kann.
Das werden wir ändern.
Dieses Gutachten hat den absurden Wettbewerb in der Umsatzverkürzung beendet (weitestgehend). Die Unternehmer haben endlich die Chance, wenn sie einen Taxibetrieb führen, nicht sofort unter dem Generalverdacht zu stehen, sie Steuern und Abgaben hinterzogen zu haben. Deswegen können sie ruhiger schlafen und stehen nicht die ganze Zeit mit einem Fuß im Knast.
Vor allem können die ruhig schlafen die einen massiven Plausibilitätsrabatt herausgeschlagen haben.
Dieses Gutachten wird als Grundlage für das Aussortieren der Kreativen von der BSU angewandt.
Nur begrenzt, nicht wahr. Wer mit Tabellenkalkulation und Taschenrechner umgehen kann kommt immer noch klar. Zugegeben muss das Maß der Kreativität wesentlich höher sein wie früher. Es soll sogar Schulungen dafür gegeben haben.
Aber mal Neid beiseite. Mittlerweile haben kleine Krauter zu kämpfen die Vorgaben zu erfüllen. Teilweise gehen deren Steuerberater hin und verschieben Geschäftsleerkilometer in den Privatkilometerbereich. Jetzt erzähl mit nicht was Deine Fahrer an Umsatz und km-Schnitt fahren, es interessiert mich einen Dreck.
Wir sollten alle froh sein, dass es dieses Gutachten gab und gibt, und wir sollen uns dafür einsetzen, dass die Daten der Zentralen auch ins Gutachten einfließen. Am Hansa Funk wird es sicherlich nicht scheitern.
Gut. Dann können die Hansaunternehmer sich ja aus dem Panel zurückziehen und der Hansafunk überreicht dem Gutachter jeden Monat eine Kopie seiner Festplatten aus dem Vermittlungsrechner. Ist doch viel einfacher, oder?
Ich bin überzeugt, dass dieser Weg gut ist, die Richtung stimmt, aber auch, das die erwähnten Korrekturen gemacht werden sollten. Mir persönlich ist völlig egal, wer mir Fahrer abwirbt, weil er mehr Prozente zahlt, dank der kreativen Umsatzdarstellung. In diesem Sinne sind mir Hansa Kollegen auch egal. Die Steuerehrlichkeit hat Vorrang, weil alles andere mit der Betriebsführung nichts mehr zu tun hat.
Gut so.
Aus der Brutto/Netto-Debatte halt ich mich raus. Ist zu verwirrend. 40% von was, Bruttoumsatz, Nettoumsatz? Welche Steuerkarte, I, II, III, IV oder VI? Wieviel Stunden? Trinkgeld als Verdienst? Jesses, mir schwirrt der Kopf. Ach ja, Nachtarbeit, Sonntagsarbeit, Tagarbeit Mo – Fr? Ne, Schluss jetzt.
Gruß Eberhard