Die BSU und die Frage nach der Zukunft des Gewerbes

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C.L.
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Die BSU und die Frage nach der Zukunft des Gewerbes

Beitrag von C.L. » 20.05.2008, 22:52

Ich bin sicher nicht der einzige, der sich vom Geschäftsjahr 2008 einiges versprochen hat. Ich war tatsächlich der Meinung, die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt will auf Grund der Ergebnisse des Taxigutachtens von Linne & Krause im Gewerbe gehörig ausmisten. Ich dachte, wenn wir tatsächlich mittelfristig von 3500 Taxen auf unter 3000 Fahrzeuge kommen wird sich meine Einnahme in eine Richtung bewegen, die man zumindest als akzeptabel bezeichnen kann. Immerhin war es die BSU, die in den letzten 15 Jahren mit Konzessionen um sich geworfen hat und in neoliberaler Art das Taxengewerbe sich selbst hat zerfleischen lassen.

Am 05.05.2008 hatte unser Verband, der VuT, ein Gespräch mit den Spitzen der BSU. Ich war auch anwesend, weil ich neugierig war, welche Ansichten meine Dienstherren vertreten.

Vorab wurde von der guten und produktiven Arbeit der BSU berichtet, die es geschafft hat, auch ohne Konz. Stop 150 Taxen innerhalb von 18 Monaten abzubauen. Wir erinnern uns : Das Gutachten der Firma Linne & Krause wird seit Sommer 2005 durchgeführt, im März 2006 gab es erste Ergebnisse. In diesem ersten Zwischenbericht war die Rede von 1200 Taxen, deren Umsätze und Gewinne unplausibel erscheinen. Das entspricht 1/3 aller Taxen auf Hamburgs Straßen. Sich bei diesen Zahlen selber auf die Schulter zu klopfen, weil man es geschafft hat ein paar % der schwarzen Schafe auszusortieren spricht zumindest schon mal für ein gesundes Selbstbewusstsein.

Die Behörde teilte uns u.a. mit, dass es zwar gelungen sei o.g. 150 Taxen abzubauen, es aber natürlich auch viele Neuanträge von ehemaligen Fahrern zu genehmigen gebe. Außerdem sei es gängige Praxis, dass Mehrwagenunternehmer, die einen Teil ihrer Konzessionen nicht verlängert bekommen, den Bruder, Schwager oder die Ehefrau einen Unternehmerschein machen lassen und somit in der Lage sind wieder Konzessionen zu erhalten. Das sei rechtlich nicht zu beanstanden, gibt es doch laut Gesetz keine Anhaltspunkte für die mangelnde Zuverlässigkeit dieser neuen Bewerber.
Das ist m.E. genau der Grund, warum wir in Hamburg einen Konzessionsstop brauchen. Damit eben diese Typen nicht weiter im Gewerbe nach belieben rumwursteln können. Aber auch diese Chance hat die BSU vertan, dort will man allerhöchstens ein bisschen Kosmetik und keine echten Veränderungen.

Herr Huber, seines Zeichens Leiter des Rechtsamtes der BSU, brachte mit wenigen Sätzen auf den Punkt was die BSU für ein Selbstverständnis hat :
Bezogen auf das Hamburger Taxengewerbe geht es darum, das der Kunde zeitnah bedient wird, für einen relativ moderaten Fahrpreis fahren kann und die Qualität der Taxidienstleistung in der Regel zufriedenstellend ist.
Über Fahrerentlohnung, Stundeneinsatz, Stundenumsatz und Gewinn wurde überhaupt nicht gesprochen. Jeder sucht sich seinen Beruf doch schließlich selber aus. Und jeder Unternehmer / Fahrer kann versuchen seine finanzielle Situation zu verbessern. Natürlich ohne Hilfe der BSU.

Die BSU kann man getrost als Kundenvertretung a la Handelskammer sehen, unsere Probleme und Sorgen interessieren dort nicht einmal im Ansatz. Uns hat man mit dümmlichen und unpassenden Argumenten und Beispielen vorgeführt und damit gezeigt, was diesen Leuten die Arbeit eines selbstfahrenden Unternehmers wert ist. Reumütig Fehler einzuräumen und versuchen es in Zukunft klar besser zu machen war wohl eher unser Wunschdenken.

Dabei liegen die Forderungen und Ziele eigentlich klar auf der Hand :
- Angebot und Nachfrage in Einklang bringen
- Fairer Tarif inkl. Bestellzuschlag und Zuschläge für Service a la Kartenzahlung
- Kostensteigerungen bei Tariferhöhungen komplett berücksichtigen
- Verkehrsbedingte Wartezeit = Arbeitszeit = vom Kunden zu zahlen

Da aber in dieser Richtung nichts passiert ackern die meisten Unternehmer und Fahrer mindestens 6 Tage, etliche auch schon 7 Tage in der Woche, ihr gesamtes Leben ist dabei zum Mikrokosmos Taxi eingedampft worden. Wer so wie ich „nur“ 5 Tage arbeitet und Zeit für Familie und Freunde haben will muss wohl auch in Zukunft damit leben dass sein Einkommen so gerade eben zum Überleben reicht.

Das es überhaupt keine Interessenschnittmenge zwischen eigenen Zielen und Zielen der BSU gibt hat mich vor zwei Wochen schon sehr verwundert. Auch jetzt noch bin ich einigermaßen schockiert, was für einen hanebüchenen Unsinn wir uns dort anhören mussten. Was berichten eigentlich die etablierten Verbände der BSU zum Thema Taxi ?

Sehen wir also weiter zu, wie bestimmte Kräfte in Hamburg das Taxengewerbe genüsslich gegen die Wand fahren und kompensieren wir Kostensteigerungen (Diesel für 1,50 €/Liter) weiter durch längere Schichtzeiten. Amen.

Gruß C.L. - Beitrag von mir und nicht vom VuT !!!
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Beitrag von Poorboy » 21.05.2008, 02:41

Als Feind jeglicher Vereinsmeierei, weil dort fast immer nur minderwertige Charaktere nach höheren Weihen streben, bin ich dennoch dem VuT beigetreten, obwohl ich mir sehnlichst einen VaT (Verband alleinfahrender Unternehmer) gewünscht hätte.

Dass sind in Hamburg immerhin 1600 Leute, denen 400 Mehrwagenunternehmer gegenüberstehen, die in der überwältigenden Mehrheit ihr Geld durch gewerbsmäßige Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben machen.

Die BSU ist ein Apparat von Beamten. Beamte interessieren sich nicht für Deine und meine Nöte. Beamte haben sich dem Postenschacher verschrieben. Dazu gehört zwingend Einnahme-Maximierung für die Beamten. Das Taxi-Gutachten hat nun belegt, dass 1/3 aller Hamburger Taxen den Beamten nicht die Anteile abführt, die den Beamten nach selbst gemachter Gesetzgebung zustehen. Beamte erwirtschaften nämlich nichts. Aus ökonomischer Sicht produzieren Beamte nur Akten. Böse Zungen nennen eine solche Gattung auch Parasiten.

Dass Beamte in unseren Parlamenten quer durch die Parteien die Mehrheit stellen, zeigt den Kardinalfehler unserer Demokratie. Ein Bürokrat kann niemals Demokrat sein. Demokratie bedeutet griechisch Herrschaft des Volkes. Der Bürokrat ist ausführender Diener. Aber nicht Herrscher. Nach Ende des preußischen Feudalsystems entdeckten deren willfährige Diener, also die Beamten, die Möglichkeit, selbst Souverän, also Herrscher zu werden. So waren sie unter Adolf Hitler in großer Zahl begeisterte Nazis und heute haben sie in Bayern in großer Zahl das CSU-Parteibuch in der Tasche. In Hamburg waren sie in großer Zahl SPD-Mitglieder. Seit Ole hier herrscht, der mit jedem paktiert, der ihm die Macht erhält, sind Beamte in großer Zahl begeisterte CDU-Mitglieder. Böse Zungen behaupten, der Parasit habe sich zum Interessenvertreter seines Wirtstieres gemacht.

Das bedeutet nicht, dass ich gegen eine staatliche Verwaltung bin. Die muss schon sein. Nur braucht es dafür keine unkündbare und bestens versorgte Beamten-Kaste. Andere Staaten bewältigen diese Aufgaben mit Verwaltungsangestellten, die ökonomischen Zwängen wie andere Leute auch unterworfen sind. .

Nach dem Taxi-Gutachten hat diese Beamten-Kaste nun dafür gesorgt, dass ihnen ein größerer Anteil der Abgaben aus dem Taxi-Gewerbe gezahlt wird. Diese neuen Kosten haben die 400 Mehrwagen-Unternehmer komplett auf ihre Fahrer abgewälzt. Beim Hansa wurde der Fahrer-Anteil am Umsatz gekürzt (ich habe neulich bei „Erika“ gehört, wie zwei 211-Fahrer über die neuerdings zu führenden Schichtzettel fluchten!!!), die Vermieter haben die Wochenpreise von € 360,- auf € 430,- erhöht und führen nun in den Büchern den von den Beamten geforderten Mindest-Umsatz. Das sind in etwa € 2.800,- im Monat bei einem Alleinfahrer.

Dieser Monatsschnitt ist für einen Alleinfahrer eine Lachnummer. Bei sechs Nächten pro Woche fahre ich einen Monatsschnitt von knapp unter € 5000,- . Allerdings bin ich immer gut informiert und stehe mir nicht am Flughafen die Reifen platt.

Die Frage ist also nicht die Zahl der Konzessionen. Die ist irrelevant. Es geht um den Unterschied zwischen alleinfahrenden Unternehmern und Mehrwagenunternehmern. Wenn ich mir eine zweite Konzession besorgen würde, dann würde ich den zweiten Wagen niemals einem Alleinfahrer überlassen, der mit € 2.800,- in den Stall kommt. Ein Alleinfahrer muss einen Mindestumsatz von € 4000,- fahren. Ansonsten geht der Wagen in den Schichtbetrieb.

Die Regel muss also nochmals deutlich verschärft werden. Etwa in die Richtung: Ab dem zweiten Auto, wird ein Umsatz von € 5000,- pro Monat verlangt. Dann hilft es auch nicht mehr, Schwesterherz kurz unter der Burka hervorzuholen, um gestrichene Konzessionen wiederzuerlangen.

Überhaupt erschließt es sich mir in diesem Zusammenhang nicht, warum den betroffenen Unternehmern nur ein paar Konzessionen gestrichen werden und nicht gleich der Laden dicht gemacht.

Die beiden oben erwähnten 211er-Fahrer waren übrigens empört über ihre Lohnkürzungen und hatten an Hand der neueingeführten Schichtzettel errechnet, dass ein Hansa-Wagen pro Monat € 12.000,- an Umsatz fährt. Das hätte ich denen vorher auch ohne Schichtzettel sagen können.

Zurück zu den Beamten. Denen muss man nur klarmachen, dass sie sich noch ein weitaus größeres Stück vom Kuchen holen können, als sie es bislang tun. Dann werden die auch schnell aktiv.

Um das zu bewirken, hilft oft ein wenig Öffentlichkeit. Man kann zum Beispiel Preise verteilen, die keiner haben will. Natürlich mit Presse-Päsenz.

Ich denke da an einen „Otto-Meißner-Preis“. Den stiftet natürlich der VuT (vielleicht doch VaT???). Selbstverständlich gibt es auch ein Preisgeld. Ich denke da an € 100,-. Erster Preisträger ist die BSU. Einen „Oskar-Verschnitt“ als Figur sollten wir uns auch noch leisten können.

Otto Meißner war ein Beamter im Rang eines Staatssekretärs. Und er war der Prototyp des Beamten. Er hat das Präsidialamt geleitet unter dem ersten Präsidenten der Weimarer Republik, Friedrich Ebert (SPD), unter dem zweiten, Paul von Hindenburg (debiler General und Monarchist) und natürlich auch unter dem dritten, Adolf Hitler (Nazi). Und das treu und ergeben bis zum 8. Mai 1945.

Ein willfähriger Diener jedes Herrn. Er brauchte eben nur ein Vorschrift, die er ausführen konnte. Auch erkläre ich mich bereit, die Laudatio zu halten.

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Beitrag von pl » 21.05.2008, 03:03

Hat ernsthaft jemand etwas anderes erwartet???
Die Frage ist also nicht die Zahl der Konzessionen. Die ist irrelevant.
Sag ich seit hundert Jahren.
Das einzig relevante ist die Zahl der aktiven Fahrer. Und die wird, solange Hartz IV in Kraft ist und die Anforderungen nicht auf Londoner Niveau sind, immer zu hoch sein.

Wer immer die Möglichkeit hat, tut gut daran, sich aus diesem Gewrbe zu verabschieden.

--pl.

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Beitrag von Freeman » 21.05.2008, 07:46

@ CL und poorboy

Dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen !!!!!!



PS :
Etwas Gutes hat es ja , wenn Schwesterherz als Scheinkonzessionärin unter der Burka hervorgeholt wird : So schnell wird auf sie nicht eingestochen

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,g ... 578,00html

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yellow
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Beitrag von yellow » 21.05.2008, 11:49

Zitat poorboy
......denen 400 Mehrwagenunternehmer gegenüberstehen, die in der überwältigenden Mehrheit ihr Geld durch gewerbsmäßige Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben machen.
Mal wieder eine dieser peinlichen Aussagen, welche dazu führen, dass unser Gewerbe von der Behörde nicht als professionelles Gegenüber wahrgenommen wird.

Und da wundert ihr euch noch ?

In ener Atmosphäre, die von Hass und Futterneid geprägt ist, kann nix vernünftiges gedeihen !

Dies ist kein Plädoyer für betrügerische Mehrwagenbetriebe.
Hättest du geschrieben.
"....denen 400 Mehrwagenunternehmer gegenüberstehen, von denen viele ihr Geld durch gewerbsmäßige Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben machen...",
hätte ich dir weiter zugehört und mich auch an dieser Diskussion beteiligt.

So aber ist mir das einfach zu blöd.

q

Beitrag von q » 21.05.2008, 12:58

Das einzig relevante ist die Zahl der aktiven Fahrer. Und die wird, solange Hartz IV in Kraft ist und die Anforderungen nicht auf Londoner Niveau sind, immer zu hoch sein.
Ich schliesse mich pl's Meinung an. Und yellow hat auch recht.

Ich kenne die aktuellen Durchfallquoten bei der Fachkundeprüfung für Taxi-/Mietwagenunternehmer in HH nicht, aber gewisse Anforderungen stellt die Prüfung schon (ich habe sie vor ca. 3 Jahren gemacht). Die Vorstellung, dass die Mehrwagenunternehmer, die Probleme mit der Konz.-verlängerung bekommen, jetzt ihre "Schwester unter der Burka" vorschicken, scheint mir ein bißchen neben der Spur zu sein. Denn auch die muss dann erstmal diese Prüfung bestehen. Dasselbe gilt auch für alle Fahrer, die wg. zwangsweiser Betriebsverkleinerung ihren Job loswerden oder weitere Lohneinbussen hinnehmen müssen und sich selbstständig machen wollen.

Wir hatten in unserem Fachkundekurs beim dem "unabhängigen" Verband, der "fürs ganze Hamburger Taxengewerbe kämpft" auch so eine Kandidatin, die quasi kein Wort Deutsch sprach und keinen P-Schein besaß. Die Schulungsgebühren hat der betreffende Verband natürlich kassiert und als beitragszahlendes Mitglied wäre sie vermutlich auch willkommen gewesen. Ich gehe aber davon aus, dass sie die Prüfung nicht bestanden hat.


Volker

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C.L.
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Beitrag von C.L. » 21.05.2008, 21:09

Abend Jungs,
ich habe mir wohl gedacht das genau diese Schreiber sich hier äußern würden. Vielleicht ist dieser Beitrag es wert, dass von den 90% Nur-Lesern dieses Forum sich mal ein paar mehr Leute registrieren und hier mit diskutieren. 1500 Klicks pro Tag sprechen eine deutliche Sprache, die ich hier aber nicht in Form von Beiträgen wiederfinde.

Ich muss immer wieder feststellen das die Angabe von Umsätzen nicht sonderlich fruchtbar ist. Für mich ist sonnenklar, das jemand, der als Graupe fast 5000 € Umsatz monatlich macht, überhaupt keinen Grund haben dürfte Veränderungen einzufordern. Das dürfte auch die BSU so sehen, so sie denn hier mitliest. Bedeutet dieser Umsatz doch das es für alle genug Geschäft gibt, viele sind offenbar nur zu träge oder blöde diesen einzufahren und daher Veränderungen unnötig sind.

Lieber poorboy, schreib doch bitte im Nachsatz auch mal dazu dass du dafür 6 Nächte a 12 Stunden durchackerst und von diesen 5000 € nach Abzug aller betrieblichen und privaten Kosten vermutlich nichts übrigbleibt. Und das man so sicher nicht die nächsten 10 Jahre weitermachen kann. Wahrscheinlich nicht einmal die nächsten 10 Monate.

Die Realität im Gewerbe sieht oft ganz anders aus. Die monatliche Einnahme liegt bei vielen Kollegen zwischen 2500 und 3500 €. Da reden wir von Tagschicht Montag bis Freitag. Schichtdauer max. 11 Stunden. Bei entsprechender Auslastung wären monatlich mindestens 500 € mehr drin.
Das ist dünn keine Frage, aber es gibt eben auch ein Leben außerhalb der Taxi. Im übrigen höre ich immer öfter man kann das Taxifahren nur so betreiben, weil die Frau oder Freundin mitverdient (in der Regel besser als man selbst) und somit private Kosten geteilt werden können.

Als Fazit gilt einmal mehr : Ohne Solidarität über Zentralengrenzen hinweg wird dieses Gewerbe immer ein Pflegefall bleiben.

PS : Ich hörte heute die Unternehmerschulungen seien bis November 2008 ausgebucht. Soviel einmal mehr zum frommern Wunsch das Gewerbe würde sich auf 2500 - 2800 Taxen gesund schrumpfen.

Gruß C.L.
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Beitrag von Stephan Rustien » 21.05.2008, 23:29

Liebe Freunde!

bin lange nicht mehr dabei gewesen, aber wie kann es angehen, dass sich 81,5% der Taxenunternehmer im Wege der erst vor kurzem durchgeführten Handelskammerbefragung gegen die Beibehaltung der kostenfreien Warteminute ausgesprochen haben und dieser Tatbestand in keinster Weise in den neuen künftigen Tarif einfließen soll? Leben wir in einer Demokratie oder was? Hat die Handelskammer hier unnötig Gelder für die Erhebung aus dem Fenster geschmissen? Und was haben eigentlich Zentralen bei Anhörungen bei Tarifgestaltungen zu suchen oder zu verlieren? Sollen sie indirekt subventioniert werden und damit versäumte Kontrollfunktionen der BSU ausüben? Weil sich die BSU sich damit erspart, sich eine eigene (steuerfinanzierte) Fahrbereitschaft hinzustellen? Mir ist der ganze Vorgang "Anhörung" höchst schleierhaft, fragwürdig und was das immer wieder von allen Reg.-parteien hochgehaltene Recht von Tarifautonomie angeht, ist das bei uns völlig ausgeschaltet?

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jr
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Beitrag von jr » 22.05.2008, 00:00

wie kann es angehen, dass sich 81,5% der Taxenunternehmer im Wege der erst vor kurzem durchgeführten Handelskammerbefragung gegen die Beibehaltung der kostenfreien Warteminute ausgesprochen haben und dieser Tatbestand in keinster Weise in den neuen künftigen Tarif einfließen soll?
Diese Frage haben sich schon viele gestellt, und ich kann sie auch nachvollziehen. Doch fragt sich nicht auch, auf welcher gesetzlichen Grundlage die Beteiligung des Unternehmerwillens inhaltlich zwingend sein sollte? Wo steht geschrieben, daß die Behörde nicht einen Tarif nach eigenem Gusto einrichten darf, wenn sie durch Gutachten oder eigene Erkenntnisse darlegen kann, daß er den Anforderungen des PBefG genügt?

Ich möchte in diesem Zusammenhang darauf verweisen, daß nicht nur in Hamburg Mehrheiten ignoriert werden/wurden sondern auch in Düsseldorf oder Bielefeld, wenn auch in letzterem Fall am Ende ohne Erfolg. Es fragt sich auch, ab welcher Unternehmerbeteiligung bei Umfragen die Behörde das Ergebnis als relevant anerkennt/anerkennen müßte.

Es gibt Städte, wo der Wille knapper Mehrheiten auf der Unternehmerseite die Behörde beeindruckt. Andernorts reichen dagegen manchmal nicht einmal 81,5 %. Und Hamburg dürfte da nicht allein stehen. Müssen wir diese Merkwürdigkeiten nicht einfach dem Ordnungsrahmen in die Schuhe schieben? Oder sind es doch eher Verantwortungs- oder Selbstbewußtsein, Kreativität oder Gleichgültigkeit auf Behördenseite, die die Fäden ziehen?

Tarifautonomie? Wer vertritt eigentlich die Kundenseite?

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Beitrag von pl » 22.05.2008, 00:34

Bedeutet dieser Umsatz doch das es für alle genug Geschäft gibt, viele sind offenbar nur zu träge oder blöde diesen einzufahren und daher Veränderungen unnötig sind.
Genau das bedeutet es eben nicht.
Das bedeutet nur, daß es sehr, sehr wenige sind, die sich diese mörderischen Arbeitsbedingungen auferlegen. Wenn das nur eine Handvoll mehr täten, wärs vorbei mit der Freude. Denn solche Umsätze fährt man nur durch konsequentes Aufspüren und Ausnutzen von Bedarfsspitzen, und die wären durch nur wenige zzusätzliche Kollegen, die genauso verfahren, derart abgedeckt, daß sich solche Umsätze sicher nicht mehr erzielen ließen.

Und wie du ganz richtig sagst: das hält kein Mensch ewig durch.

Überdurchschnittliche Umsätze lassen sich immer nur durch Inhomogenitäten im Angebots-/Nachfrageverhältnis erzielen. Das gilt in so speziellem, größenordnungsmäßig Kleinen genauso wie in substantiellen Größenordnungen wie zB der Spaltung Hansa/Rest des Gewerbes: Würden die unterdurchschnittlich Umsetzenden unter gleichen Bedingungen arbeiten, würden alle nur durchschnittlich und die überdurchschnittlich Umsetzenden damit erheblich weniger umsetzen. Oder anders herum: würde man die unterdurchschnittlich umsetzenden so weit ausdünnen, daß sie auf den gleichen vorher überduurchschnittlichen (und dann logischerweise trotz gleicher Höhe durchschnittlichen) Umsatz kämen, wären die öffentlichen Verkehrsinteressen beeiträchtigt.

--pl.

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Beitrag von Poorboy » 22.05.2008, 03:47

@ C.L.

wir beide kennen uns ja persönlich. Und so möchte ich Dich darauf hinweisen, dass ich in meinem Posting sehr wohl erwähnt habe, dass ich zur Zeit sechs Nächte pro Woche voll fahre.

Die Erwähnung von tatsächlich generierten Umsätzen scheint mir schon wichtig und richtig, wie ich weiter unten noch erläutern werde. Richtig ist auch Deine Behauptung, dass nach Begleichung meiner privaten und betrieblichen Rechnungen am Monatsende die schwarze Null auf dem Kontoauszug steht.

@ pl

auch richtig. Ich nutze konsequent Bedarfspitzen, die ich selber aufspüre. Beispiel: am Wochenende gab es in der Color-Line-Arena eine Großveranstaltung für russische Migranten. Ende war 21 Uhr. Das hatte ich recherchiert und einen Kollegen darüber informiert. Bei Veranstaltungsende waren der besagte Kollege, ich und ein weiteres Taxi vor Ort. Drei Taxen bei mehreren tausend Zuschauern.

Richtig ist auch Deine Feststellung, würden alle so fahren, wäre es mit meinen Umsätzen vorbei.

Und richtig ist auch, dass ich diese Umsätze fahren muss, um den Lebensstandard meiner Familie zu sichern. Meine heißgeliebte Tochter ist eine sehr talentierte Klavierspielerin. Ich halte es für meine verdammte Pflicht ihr gegenüber, ihr den Unterricht dazu auch zu ermöglichen. Und wie alle Mädchen ist sie Pferdenärrin. Und auch ihren Reitunterricht muss ich finanzieren. Und das mache ich mit Freude, weil ich dieses Mädchen liebe!!

Und genau darum würde ich sehr gerne auch mit weniger Zeiteinsatz den entsprechenden Umsatz erreichen, um mit meiner Tochter auch mal ein Eis essen gehen zu können. Genau darum bin ich, anders als C.L. vermutet, ja für und keinesfalls gegen Veränderungen im Gewerbe. Ansonsten wäre ich dem VuT (bitte macht ihn zum VaT) niemals beigetreten!!

Aber nun zurück zum Thema von C.L.

Tatsächlich erzielte Umsätze von alleinfahrenden Unternehmern müssen veröffentlicht werden. Und dann müssen sie den von Mehrwagen-Unternehmern gemeldeten Umsätzen für Wagen, die nur mit einem Alleinfahrer besetzt sind, gegenübergestellt werden.

Eine Firma, betrieben von fließend Farsi aber nur gestammelt Deutsch sprechenden Vater und Sohn, setzt 50 Autos auf die Straße. Pro Auto wird ein monatlicher Umsatz von € 1800,- in den Büchern geführt. Das ergibt sich daraus, dass jeder Fahrer, wie mir einer unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut hat, mit einem monatlichen Brutto-Lohn von € 900,- auf der Lohnliste geführt wird.

Nachdem die Behörde nun die Zügel ein ganz klein wenig angezogen hat, Hat jeder dieser 50 Wagen nun einen Monatsumsatz von € 2.800,- und auf der Lohnliste steht ein monatlicher Brutto-Lohn für den Fahrer von € 1.200,-.

Bei dieser Sachlage müssten nach meiner Ansicht diese 50 Wagen und die restlichen 1000, die laut Gutachten nach genau diesem System betrieben werden, sofort von der Straße genommen werden.
Es kann nicht angehen, dass 50 Autos mit genau 50 komplett unfähigen Alleinfahrern besetzt sind.

Tatsächlich befindet sich unter diesen Fahrer ein Scheidungsopfer, der satt schwarz verdient, und sich so um Unterhaltszahlungen für Frau und Kinder drückt. Den Unterhalt zahle dann unter anderem ich mit meinen € 5000,- pro Monat.

Davor sollte uns alleinfahrende Unternehmer die BSU schützen.


Und genau das tut die BSU nicht. Stattdessen müssen wir alleinfahrenden Unternehmer uns von diesen Beamten und damit lebenslang risikofrei gestellten und bestens auf Kosten der Allgemeinheit alimentierten Herrschaften auch noch verhöhnen lassen. Wie C.L. und ein weiterer Teilnehmer dieses Treffens übereinstimmend berichten, sei darauf verwiesen worden, wir seien doch Unternehmer!!!!

Das sagt dieser Beamte (im Ursprung üppig besoldeter Folterknecht im Dienste eines Despoten) einem abgerissenen Selbstausbeuter ins Gesicht!!! Nein, wir sind keine Unternehmer!! Wesentliches Merkmal einer unternehmerischen Tätigkeit sind zwei Dinge: Der Unternehmer legt den Preis seiner Dienstleistung oder Ware selbst fest und er entscheidet, ob er einen Auftrag annimmt oder nicht. Wir dagegen unterliegen der Beförderungs- und Tarifpflicht.

Da uns diese Fesselung angelegt worden ist, wurde eine Taxenaufsicht ins Leben gerufen, in Hamburg der BSU angegliedert, die für die Einhaltung der Regeln und damit Chancengleichheit sorgen soll. Das macht durchaus Sinn, wenn dieses Organ seine Aufgaben erfüllt.

Und genau diese Aufgabe erfüllt die BSU nicht. Die Hamburger Taxenaufsicht besorgt ihren Job in etwa so effektiv wie die Müllabfuhr von Neapel ihren Aufgaben nachkommt.

Zu meiner Kritik am Beamtentum, auch wenn sie hier in der Sache sicher nicht weiter hilft:

Würde man die Aufgabe der Taxenkontrolle einer normalen Firma, privatwirtschaftlich organisiert, übertragen, die Leitung als Stelle für einen Juristen ausschreiben etc, könnte man sie an ihrer Effizienz messen.

Nach diesen Maßstab tut die Behörde nur eines: Alle fünf Jahre überprüfen, ob der vorgebliche Unternehmer über ein Barvermögen von € 2.500,- verfügt!!

Daneben wird geprüft, ein Zeugnis vom Finanzamt (Beamte), ein polizeiliches Führungszeugnis (Beamte), der Punktestand in Flensburg (Beamte), BfG-Bescheinigung( Verwaltungsangstellte, bezahlt in Anlehnung an den Beamten-Tarif, genannt BAT), Zeugnis der Krankenkasse (siehe BfG), Zeugnis der Schufa (private Behörde bezahlt nach BAT).

Ein Beamter prüft also die Papiere, die fünf Beamte oder eben getarnte Beamte (BAT) ausgestellt haben, um dann nach Vorschrift darüber zu entscheiden, ob ein verarmter Selbstausbeuter weiterhin gegen beamtlich vorgeschriebene Bezahlung und nach beamtlichen Vorschriften Fahrgäste in einem beamtlich vorgeschriebenen und pseudobeamtlich (TÜV) geprüften gelben Auto von A nach B befördern darf. Für diese Demonstration des Irrsinns darf der vorgebliche Unternehmer auch noch knapp € 200,- auf den Tisch des Beamten legen.

Das nenne ich Absurdistan!!!

Ohne Beamtenrecht, nach den Regeln der Marktwirtschaft, wäre diese Firma (Behörde) überflüssig und müsste sofort geschlossen werden. Die Mitarbeiter (Beamten) erhielten eine betriebsbedingte Kündigung. Dann ab zur Agentur für Arbeit. Da binnen Jahresfrist kein Job gefunden werden kann, wo man nur aus Papieren anderer Beamter Akten zusammenfügt, kommt Hartz IV.

Und dann kommt der 1-Euro-Job zum Wohle der Allgemeinheit. Da könnten die dann Taxi-Posten fegen!

Konzessionen verlängert und erteilt dann das Finanzamt nach gemeldetem Umsatz. Verstöße gegen die Beförderungspflicht ahndet die Polizei

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Beitrag von pl » 22.05.2008, 07:56

Würde man die Aufgabe der Taxenkontrolle einer normalen Firma, privatwirtschaftlich organisiert, übertragen,
Naja, so ganz weit weg sind wir davon ja nicht.
Dummerweise nur ist diese Firma ein Wettbewerber

--pl..

q

Beitrag von q » 22.05.2008, 14:22

Der eine Wettbewerber kontrolliert nur seine eigene Flotte und der andere kontrolliert gar nichts. Taxenkontrolle im grossen Stil führt nur der Flughafen durch.

@ Stefan Rustien: Warum die HK diese Umfrage gestartet hat, weiss ich auch nicht. Aber als demokratische Wahl zur Einführung eines neuen Tarifs war das sicher nicht gedacht.

Volker

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Beitrag von Poorboy » 29.05.2008, 04:05

Nun muss ich meine weiter oben geäußerte bitterböse Kritik an der BSU doch ein ganzes Stück zurücknehmen. Die Kritik am Beamtentum bleibt davon unberührt!!

Da eine Konzession alle fünf Jahre verlängert werden muss, sind rein statistisch pro Jahr in Hamburg 700 Konzessionen zu prüfen. Das macht in 18 Monaten 1050 Konzessionen. Bei 150 nicht verlängerten Konzessionen bedeutet das, dass 14,5 Prozent der zu prüfenden Konzessionen nicht verlängert wurden.

Das ist ja schon mal ein Anfang.

Und es hat wohl auch alleinfahrende Unternehmer getroffen. Einen habe ich wohl per Anzeige wegen Beförderungsverweigerung mit aus dem Feld gekickt. Der fährt jetzt zwangsweise als angestellter Fahrer.

Dann wurde ich da vor ein paar Tagen Ohrenzeuge eines "Postengeschnatters".

Da scheint einem alleinfahrenden Unternehmer die Konzessions-Verlängerung wegen drastischer Unstimmigkeiten zwischen gefahrenen Kilometern und gemeldeten Umsätzen verweigert worden zu sein.

Kommentar des um Rat gebeten Fahrers: "Da musst Du kämpfen! Die können Dir doch Deine Existenz nicht nehmen."

Mit der geballten Leistungsfähigkeit von gleich zwei Taxifahrer-Hirnen, haben die Jungs dann auch sofort die Lösung des Problems gefunden:

Der betroffene Mensch will nun leer aber mit eingeschaltetem Taxameter einmal von Hamburg nach München und zurück fahren.

Damit müssten die Umsatz-Erwartungen der BSU doch wohl erfüllt sein und auch der Kilometer-Schnitt wäre stimmig.

So viel Raffinesse macht mich schlicht sprachlos.

Aber immerhin ist der betroffene alleinfahrende Unternehmer in der Lage, plötzlich rund € 2000,- ins Kassenbuch zu nehmen, die er gar nicht eingefahren hat.

Woher mag dieses Geld bloß kommen??

Poorboy

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Beitrag von pl » 29.05.2008, 09:50

Mit der geballten Leistungsfähigkeit von gleich zwei Taxifahrer-Hirnen
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

1. Der muß ganz schön blöd sein, solche km ohne plausible Erklärung zu präsentieren.
2. Der muß ganz schön blöd sein, mit eingeschaltetem Taxameter unnütz herumzufahren. Es reicht völlig, Festpreiseinnahmen aufzuschreiben.
3. Das Geld muß nirgends herkommen. Es reicht völlig aus, es als Einnahme aufzuschreiben.

Das alles nachträglich statt vorher zu machen, ist allerdings schon mehr als dämlich.

--pl.

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Beitrag von yellow » 29.05.2008, 13:27

Ich lach mich kaputt !
Wenn es nur um 1400 nicht erklärbare Kliometer gehen würde, wäre ja alles in Butter.
Der gute Mann sollte wohl besser 4 mal nach Gibraltar und zurück fahren - mit eingeschalteter Uhr versteht sich !

:lol: :lol: :lol:

q

Beitrag von q » 29.05.2008, 14:30

Man muss der BSU aber auch ein bißchen Mitschuld geben. Jahrzehntelang war die Konzessionsvergabe offenbar ein reiner Verwaltungsakt, und jetzt machen irgendwelche wilden Zahlen die Runde. Etwas mehr Transparenz und klare Vorgaben wäre schon hilfreich gewesen. Vor 2 Jahren hat noch keiner was von Mindestumsätzen und Minimum 30000 km gesagt. Ich kenne 2 alleinfahrende Graupen + Lebenskünstler, die nur Tagschichten mit mässigen Umsätzen fahren, immer denselben Posten anlaufen und sich jetzt heftige Sorgen um ihre Konzession machen. Mach mal 30000 km wenn Du an 300 Tagen im Jahr am Posten Farmsen o.ä. stehst und nach 8 Stunden schon an Feierabend denkst. Die kommen jetzt möglicherweise wirklich auf die Idee, mit eingeschaltetem Taxameter durch Europa zu düsen, nur um die BSU-Vorgaben zu erfüllen. Die 30000 km sind übrigens nur ein Richtwert. Umsatzschnitte von 60 Cent/km gelten als nicht mehr plausibel. Im Zweifelsfall werden Konzessionen nur um 2 od 3 Jahre verlängert (war heute bei der BSU, weitere 5 Jahre Taxi, meine Freude hält sich in Grenzen)

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Beitrag von pl » 29.05.2008, 16:21

Der gute Mann sollte wohl besser 4 mal nach Gibraltar und zurück fahren - mit eingeschalteter Uhr versteht sich !
Dann hat er ja noch mehr km... :P
Die kommen jetzt möglicherweise wirklich auf die Idee, mit eingeschaltetem Taxameter durch Europa zu düsen, nur um die BSU-Vorgaben zu erfüllen.
Dann muß er nicht nur den Sprit, sondern auch noch die Umsatz- und Einkommensteuer auf diese nicht getätigten Umsätze bezahlen - da kann er dann besser gleich zuhause bleiben.

--pl.

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Beitrag von yellow » 29.05.2008, 17:19

Man muss der BSU aber auch ein bißchen Mitschuld geben
Keine Frage !
In langen Jahren hat sich bei vielen in unserem Gewerbe so etwas wie ein Gewohnheitsrecht auf Umsatz-Verkürzung eingestellt.
Daraus erklärt sich auch die Attraktivität der Taxelei für so manchen Zeitgenossen.
Wenn wenigstens die verschwinden, ist das schon mal die halbe Miete.
Man kann nur hoffen, dass die BSU den eingeschlagenen Kurs noch lange durchhält.
Ich bin in dieser Hinsicht ganz optimistisch.

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Beitrag von yellow » 29.05.2008, 17:25

Dann hat er ja noch mehr km...
Stimmt !

hmm....
Dann sollte er wohl besser 30 Tage lang die Uhr laufen lassen, ohne die Taxe zu bewegen. Das macht dann ca. 15.000,- Euro.

Das ist die Lösung ! :lol:

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