Zw.Gutachten Hamburg - Eisberge -> Konsequenzen

E. G. Engel
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Zw.Gutachten Hamburg - Eisberge -> Konsequenzen

Beitrag von E. G. Engel » 13.01.2007, 17:36

Eisberge – Konsequenzen

Mit Erschütterung habe ich hier im Forum gelesen was in Düsseldorf mit dem Taxengewerbe abgeht. Weil einige tausend, vielleicht zehntausende, sich in der Silvesternacht dem hemmungslosen Suff hingegeben haben mit entsprechenden Folgen wird dass dortige Taxengewerbe in der Öffentlichkeit verhauen bis zum geht nicht mehr, Politiker fordern Kurzkonzessionen, was immer das auch heißen mag. Politiker fordern (erpressen) eine Bewährungsprobe zu Karneval bevor es eine Tarifanpassung gibt. Politiker nutzen diese Situation um den Winketarif (*) in Düsseldorf zu puschen. Gewerbepolitiker oder entsprechend Verantwortliche sind unfähig das Gewerbe in Schutz zu nehmen und beschimpfen sich gegenseitig. Das Taxengewerbe mag ja mittlerweile alles sein, aber es nicht die Polizei, es ist nicht der ASB und es ist auch nicht die Ausnüchterungszelle mit Kotzecke und es muss sich in dieser Hinsicht auch nicht bewähren.

Hier wird deutlich, dass das Taxengewerbe nicht nur in Hamburg zu einer Sozialveranstaltung degradiert worden ist und kein Gewerbezweig mehr der sich aus seinen eigenen Einnahmen nach den Regeln allgemeiner wirtschaftlicher und sonstiger Kriterien im Rahmen bestehender Gesetze generieren muss. Dass das Taxengewerbe jetzt auch hoheitliche Funktionen, hier Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, wahrnehmen soll ist aber ganz neu. Was sind diese Politiker für ein dummes Pack.

Ein Einzelfall, aber bezeichnend für die hohe und überzogene Erwartungshaltung ist die „Forumsgeschichte aus Otterndorf“. Da will jemand Heiligabend um 24:00 Uhr ein Taxi, bekommt keins, zieht „soziale“ Argumente heran, spricht von dickem Trinkgeld, und unterstellt „Die haben es wohl nicht nötig“, hier muss unbedingt was getan werden. Ich verstehe das so: Bald wird es zu den Grundrechten gehören dass jeder einen Anspruch auf seinen persönlichen Sklaven hat. Taxenfahrer haben immer abrufbar zu sein, immer präsent, Taxenfahrer haben keine Familie, keinen Urlaub, keine Auszeit. Ob es sich bei einem 3-Taxen-Betrieb rechnet dass die Ehefrau Heiligabend am Telefon sitzt, spielt auch keine Rolle, ist ja ein Familienbetrieb. Hier soll also 1ne Taxe plus Zentralenkraft für wahrscheinlich 8.- Euro (plus dickes Trinkgeld ???) für den Fall x vorgehalten werden. Das Heiligabend niemand am Telefon wahr ist wirklich eine dicke Schweinerei !?!?!? Danke Deutschland.

Diese beiden Sachen haben mich inspiriert mich noch einmal hin zu setzen und die „Eisberge“ logisch zu Ende zu bringen.





In meinen „Eisbergen“ habe ich, glaube ich, nachgewiesen wie die Funktionsfähigkeit des Taxengewerbes hergestellt wird. Nachgewiesen habe ich das anhand des Zwischenbericht des lfd. Gutachtens und allgemein bekannten Faktoren.

Ich habe nachgewiesen, ein wirtschaftliches Grundverständnis und Einsicht in die Tatsachen vorausgesetzt, dass die Funktionsfähigkeit des Taxengewerbes:

- Voll- bis Überversorgung (im Schnitt)
- moderate Preise unterhalb der echten wirtschaftlichen Kosten

im Prinzip nur durch illegale Quersubventionen des Steuerzahlers, der Krankenkassen, der Rentenversicherer etc. sowie der sozialen Leistungsträger wie Sozialhilfen/Hartz IV hergestellt wird.


Dabei habe ich unter Benutzung des Gutachtens die zwei entscheidenden Pole im Hamburger Taxengewerbe,

- den „Sub“-Standard

sowie die

- High-Performance-Class (Edel&Weiß-Funk)

dezidiert betrachtet.

Es ist klar geworden, dass beide nach den gleichen Regeln funktionieren. Die wirtschaftliche Herstellung der individuellen Beförderungsleistung mit Mehrwagenunternehmern/Fahrern ist nur mittels massiver illegaler Subventionen möglich.
Was ein wenig kurz gekommen ist, ist die Frage, wer profitiert davon und wer verliert?

Profiteure:

Ganz klar die Kunden. Sie bezahlen sichtbar weniger als die Dienstleistung alleine schon durch die Kostenstruktur wert ist. Was hierbei noch stört, ist das die illegalen Subventionen nicht im Gewerbe verbleiben sondern bei Kapitalsammelstellen (**) (Mehrwagenunternehmern) versickern, häufig auf ausländische Konten transferiert werden und somit dem betrieblichen Qualitätsaspekt, ob Personal oder Fahrzeuge, entzogen werden.

Politiker die der Öffentlichkeit eine Vollversorgung mit einem individuellen Verkehrsmittel zu moderaten Preisen bescheren das illegal aus den Steuer- und Sozialkassen querfinanziert wird. Kein Politiker muss in den Parlamenten diese Subvention weder beantragen noch verantworten. Im Gegenteil. Wie in Düsseldorf können noch zusätzliche dämliche Forderungen erhoben werden.

Innerhalb eines nicht klar zu definierenden Rahmens (mehr oder weniger) profitieren „angestellte“ Taxenfahrer davon. Weit überproportional vor allem die faktisch schwarz arbeitenden Hartz IV – Fahrer.

Die mit größten Profiteure sind auf jeden Fall Mehrwagenunternehmer sobald ihr Betrieb eine gewisse Größe überschritten hat. Das sind in Hamburg im Substandard-Lager 5 – 80 Taxen, im High-Performance-Lager des Edel&Weiss-Funks durch die entsprechenden Umsätze 3 – 5 Taxen, bzw. x mal 5 Taxen.

Verlierer:

Verlierer sind eindeutig die kleinen Unternehmer, vor allem die Selbstfahrer. Die vom Gutachter als „semiprofessionell“ bezeichnet werden. Das stimmt im wahrsten Sinne des Wortes.

Auch gewerbepolitisch hat diese Gruppe keine Lobby, sie wird allenfalls optisch nach vorne geschoben und verheizt, verheizt für die wirklichen Macher, die Eigner der Kapitalsammelstellen. Die Mehrwagenunternehmer sind die eigentlichen Finanziers der Gewerbeverbände, sie zahlen die dicksten Beiträge, sie schaffen das Personal heran an deren Ausbildung die Verbände verdienen, sie haben die Zeit in den Verbänden im Hintergrund zu arbeiten. Auch allgemeinpolitisch haben sie kein Durchsetzungsvermögen weil sie nicht die potentiellen Kunden illegal preisgünstig wegschaffen wie die Taxen der illegalen, politisch gestützten Kapitalsammelstellen.

Hierzu ein paar Zahlen:

Heute gibt es eine ähnliche Taxenzahl (3650) wie 1993. Allerdings gab es 1993 noch c. 2850 Unternehmer, heute sind nur c. 1900 Unternehmer. Das bedeutet dass statistisch c. 950 Einzelunternehmer abgegangen sind und in der gleichen Größenordnung durch Mehrwagenunternehmertaxen ersetzt wurden. Da Mehrwagenunternehmertaxen mehrschichtig im Markt sind hat somit bei gleicher Konzessionszahl das Angebot an Taxendienstleistung stark zugenommen.

Deutlich wird das noch bei einer anderen Zahl. Von 3650 Taxen in Hamburg sind c. 2150 Taxen Mehrwagenunternehmertaxen, also c. 60%. Diese 60% sind aber mehrfach besetzt, daraus ergibt sich bei wohlwollender Betrachtung ein Verhältnis von 40:120 im täglichen Markt oder anders ausgedrückt 25% zu 75%. Dies kann man auch deutlich an den Konzessionsnummern erkennen wenn man über die Posten läuft.
Obwohl die Kleinunternehmer rechnerisch die Mehrheit haben (c. 1500 von 1950) sind sie in der Realität kaum noch präsent, weder in den Verbänden, noch in der Politik, noch an den Posten.

Ursache ist die wirtschaftliche illegal hergestellte Überlegenheit der Kapitalsammelstellen im Zusammenspiel mit Fahrern und der allgemeinen politischen und administrativen Unterstützung.





Fazit.

Wenn ein Kollege wie C.L., seines Zeichens selbst fahrender Kleinunternehmer diskutiert ob Tarif x oder y, dann versteht er die Zusammenhänge nicht. Es wird solange keinen an wirtschaftlichen Gegebenheiten orientierten Tarif geben solange die Verhältnisse wie beschrieben sind. Eher gibt es wie in Berlin und in Düsseldorf angedacht den „Winketarif“ auch für Hamburg. In diesem Umfeld in dem das Hamburger Taxengewerbe (und anderswo) steckt zählen Argumente, auch betriebswirtschaftliche einfach nicht, auch wenn sie noch so gut sein mögen.

Wann begreift ihr das endlich!!!

Interessant wäre noch einmal zu untersuchen ob es innerhalb des Hanzafunks ähnliche strukturelle Verdrängungsaspekte, Mehrwagenunternehmer vs. einfacher Genosse, wie im Rest des Gewerbes gibt. Das wäre dann die Wiederaufnahme meines Forumsbeitrages „Quo vadis, Hanza“. Aber das sprengt den Rahmen dieses Beitrages. Ich glaube einige beim Hanza bekämen „so einen Hals“ und anderen würde vielleicht ein Licht aufgehen.



mfg

Eberhard



(*) Winketarif

Ein Politiker innerhalb der Tarif- und Umsatzsituation des Taxengewerbes sowie der Gesamtrahmenbedingungen einen „Winketarif“ etablieren will macht sich indirekt der Förderung von Steuer- und Abgabenhinterziehung und ev. der Erschleichung von Sozialleistungen schuldig. Ob aus Dummheit (wahrscheinlich) oder mit Absicht spielt dabei keine Rolle.

Wirtschaftlich ist so ein „Winketarif“, der unterhalb des normalen Tarifes etabliert wird, nicht zu argumentieren. Die Mär von „Umsatzsteigerungen“ muss (kann nicht) bewiesen werden.

Aber es ist, hoffentlich, für den ein oder anderen Kollegen Anlass darüber nachzudenken ob wir im Gewerbe so weiter wirtschaften wollen wie wir es bisher tun (Sozialisierung des Gewerbes durch Steuer- und Abgabenbetrug etc.). Wie wir mit dem Winketarif und anderen kuriosen Forderungen in Düsseldorf sehen scheint dadurch die Vorstellung zu wachsen mit dem Taxengewerbe kann man alles machen, der wirre, politische Wille von Dummköpfen reicht.



(**) Kapitalsammelstelle

Kapitalsammelstelle ist per Definition eine Stelle wo sich der illegale Gewinn aus den illegalen Subventionen konzentriert (wie Geld drucken!). Ein paar Zahlen damit die Dimension deutlich wird:


Substandard

Betrieb mit 50 Taxen x 400.- Schwarzgewinn/Taxe/Monat = 20.000.- Euro Schwarzgewinn pro Monat gleich 240.000.- Euro Schwarzgewinn im Jahr und das ist nicht übertrieben. Kein schlechtes Geld, gelle?

Interessant ist, das ohne illegale Steuer- und Sozialsubventionen KEINE dieser Taxen überhaupt im Markt wäre weil aus den vorherrschenden Umsätzen keine reellen Löhne gezahlt werden könnten, somit kein Fahrpersonal vorhanden wäre.


High-Performance-Class (Edel&Weiss-Funk)

Hier stellt sich der Sachverhalt etwas anders dar. Das Geld wird nicht mit der Menge an Taxen gemacht sondern mit der Menge Mäuse pro Taxe. Ich habe vorgerechnet, das eine ausgelastete Mehrwagenunternehmertaxe beim Edel&Weiss-Funk c. 120.000.- Euro Umsatz/Jahr macht. Ich habe, glaube ich, auch ziemlich schlüssig nachgewiesen dass hier (entsprechend dem Gutachten) c. 50% gleich 60.000.- Euro Schwund/Taxe/Jahr auftreten.

Gehen wir davon aus dass von diesem Schwund c. wiederum 50% brutto für netto 30.000.- bei den Fahrern hängen bleiben. Bleiben 30.000.- Euro/Taxe/Jahr übrig. Davon gehen dann noch einmal c. 6.000.- Euro für lfd. Verbrauchskosten ab die nicht in den Büchern erscheinen macht im Ergebnis einen heimlichen Extragewinn von c. 24.000.- Euro/Taxe/Jahr.

Maximal darf ein High-Performance-Class Edel&Weiss-Genosse 5 Taxenkonzessionen auf sich vereinigen. Das macht dann in diesem Fall 5 x 24.000.- Euro gleich 120.000.- Euro/Jahr an steuerfreien Extragewinn. Nicht schlecht, gelle?

Aber da gibt es noch die Spezialgenossen, das sind Genossen die x mal 5 Taxenkonzessionen auf sich vereinigen können. Genossenschaftsrechtlich ist (war) das möglich in dem der Genosse einmal persönlich haftender Eigentümer ist, dazu noch eine GmbH aufbaut deren Geschäftsführer er ist und dann noch einen Kumpel hat der noch einmal 5 High-Performance-Class Edel&Weiss-Taxen für ihn kontrolliert.

Das macht also summa summarum bei 24.000.- Euro/Taxe/Jahr bis zu 360.000.- Euro/Jahr an steuerfreien Extragewinnen. Nicht schlecht, gelle?

Ach ja, da gibt es noch die High-Perfomance-Class-Mehrwagenunternehmer die noch einige bis –zig Taxen im „Sub“Standard betreiben.

Wir sehen also dass wo die entscheidenden Kräfte im Gewerbe sitzen, beim den Hamburger Gewerbeverbänden sowie beim Edel&Weiss-Funk. Es sind diese Mehrwagenunternehmer (Kapitalsammelstellen) die die Richtung der Hamburger Gewerbepolitik bestimmen, ob beim „Sub“Standard oder bei der High-Performance-Class.

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yellow
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Beitrag von yellow » 14.01.2007, 13:56

Na Eberhard,
was für den lieben Napp der "Edelfunk" sind für dich die Mehrwagenbetriebe, diese fixe Idee zieht sich durch alle deine Beiträge.
Schade ist, dass Differenzierung dabei auf der Strecke bleibt.
Deine Berechnungen haben einen entscheidenden Fehler, nämlich den, dass du bei den einen treuherzig Ehrlichkeit vermutest (rechtschaffene Einzelunternehmer, hart um ihre Existenz ringend) und bei den anderen regelmäßigen Betrug schlicht voraussetzt ( Kapitalsammelstellen mit hochprozentiger Schwarzgelderwirtschaftung).
Und damit man die Mehrwagenbetriebe insgesamt zum Buhmann machen kann - und sei es um eine Solidarisierung unter den frustrierten Einzelfahrern herbeizuführen - werden die Edelfunk-Mehrwagenbetriebe gleich mit verhaftet.
Ich kenne aber gleich mehrere Mehrwagenbetriebe, welche hundertprozentig rechtskonform betrieben werden und trotzdem ordentliche Gewinne einfahren.
Wie ist das möglich ?
In einem Gewerbe, welches in den letzten 10 Jahren so gut wie gar nicht überprüft wurde und welches von Leuten bevölkert wird, die nur aufgrund dieser kriminellen L.m.a.A.-Haltung der Finanzämter und Behörden überhaupt erst einen Taxenbetrieb aufmachen, gelten keine Gesetze mehr.
Viele dieser - in aller Regel einem anderen Kulturkreis entstammenden - Gewerbetreibenden ( die würden auch was anderes machen, wenn es nur ordentlich Profit abwerfen würden) haben noch nicht einmal einen Taxenschein, die würden nicht auf die Idee kommen, sich selbst auf eine Taxe zu setzen.
Auch in der Hanza-Unternehmerschulung erscheinen immer mal wieder solche Figuren, um sich auf die Fachkundeprüfung vorbereiten zu lassen.Hier werden sie aber definitiv nicht ausgebildet, sondern weggeschickt.
Dass sie dann woanders bedenkenlos ausgebildet werden, muss hier wohl nicht erwähnt werden - pecunia non olet.
Hanza hat mittlerweile sogar in seinem Statut stehen, dass Fahrer und Unternehmer rechtskonforme Arbeitsverhältnisse haben müssen. Bei Androhung des Ausschlusses aus der Genossenschaft !
Selbstverständlich gilt das auch für Arbeitsverhältnisse, welche mit Nicht-Hanzafahrern geschlossen werden.
Was sollen wir noch machen, um sogar von Leuten deines Schlages nicht immer wieder angepisst zu werden ?
Es gibt beim Hanza eine Größenbegrenzung auf 5 Wagen pro Unternehmer. Eine zeitlang gab es die Möglichkeit, dass auch juristische Personen Genossen werden konnten. Aus dieser Zeit stammen die von dir beschriebenen GmbH's.
Statt immer wieder Splitter in unseren Augen zu suchen, solltest du dich mehr mit den gigantischen Balken bei denjenigen beschäftigen, denen diese Diskussionen hier vollständig am A*** vorbei gehen.

Die Mehrwagen-Kriminellen im Graupen-Vermiet-Sektor mit Hanza-Mehrwagenunternehmern quasi gleichzustellen ist eine bodenlose Gemeinheit:
Das ist die pseudo-intellektuelle Ünterfütterung Napp'scher Thesen.

Du rechnest einfach mal so aus, dass eine Mehrwagentaxe beim Hanza locker 120.000,- Umsatz macht. Im Schnitt !
Na toll !
Bei mir (Zweiwagenbetrieb) kommt eine gut ausgelastete Taxe auf ehrliche 80.000,- , was ja auch nicht schlecht ist.
Sicher wäre noch etwas mehr möglich, aber doch bitte nicht im Durchschnitt aller Taxen !
Wo lebst du denn ?
Auf einem anderen Planeten ?
Du biegst dir die Zahlen zurecht, mein lieber !
Wie sch*** die beim Gutachten mitmachenden Taxen eigentlich den Gutachter, wo der doch auf 60.000,- pro Taxe kommt ( Durchschnitt aller Funktaxen incl. Autoruf & Co) ?

Das musst du mir mal erzählen !

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C.L.
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Beitrag von C.L. » 14.01.2007, 20:43

Wenn ein Kollege wie C.L., seines Zeichens selbst fahrender Kleinunternehmer diskutiert ob Tarif x oder y, dann versteht er die Zusammenhänge nicht.
Lieber Eberhard,
Danke das du mich so direkt daraufhin weist, dass ich in deinen Augen nur ein dummer Junge bin, der von dir noch viel Lernen könnte. Oder wie darf ich deine Einlassung verstehen ?

Ich finde es naheliegender den Hamburger Taxentarif entsprechend zu korregieren, als sich der Hoffnung hinzugeben 1000 Wagen von 75 Mehrwagenunternehmern verschwinden vom Markt, weil sie nicht steuerehrlich abrechnen. Yellow hat schon Recht, dein Thema ist seit Jahren dasselbe, du reibst dich auf und veränderst trotzdem nichts. Das ehrt dich aus moralischer Sicht, dumm nur, das du unfähig bist andere neben dir zu dulden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass du an der Spitze einer Gewerbevertretung goldrichtig aufgehoben wärest, nur leider muss man sich da erst hochdienen und dazu bist du als Einzelkämpfer nicht bereit. Auch der HTV könnte von deiner Mitarbeit sicher profitieren, aber das scheitert an Animositäten zwischen dir und Martin. Kommt mir sehr bekannt vor, ist bei LHT und LPVG nicht anders und dient somit der Sache nicht im Geringsten.

Im übrigen bin ich nicht dein "Sorgenkind", wie in einem anderen Beitrag von dir festgestellt. Ich habe in den letzten 3 Jahren Entscheidungen getroffen zu denen ich stehe und muss mir nicht vorwerfen lassen ich wäre blöde oder träge. Da fallen mir haufenweise andere Experten ein. Das dir intellektuell niemand das Wasser reichen kann bleibt natürlich unbenommen, Herr Kollege. :roll:

Wirklich clever wäre es von uns beiden genau das Mehrwagenmodell zu kopieren und innerhalb von 5 Jahren soviel Geld zu verdienen, wie ein kleiner Taxikrauter in seiner ganzen Karriere. 20 - 30 Fahrzeuge, eigene Werkstatt, viele Aushilfen auf 400 € Basis, Mitarbeiter gesponsort vom Arbeitsamt etc.
Moralisch eine Katastrophe, aber in der Praxis seit Jahren bekannt und geduldet.

So lieber Eberhard, wir sehen uns auf dem Acker. Vielleicht dann mal einen Dialog beim Kaffe anstatt einen engelschen Monolog.

Gruß C.L.
same shit - different day

q

Beitrag von q » 14.01.2007, 22:53

Jeder von uns hat wohl ein etwas einseitiges Bild von der Lage, das macht die Geschichte individuell übersichtlicher. Für den einen verläuft die Grenze zwischen Gut und Böse zwischen 1- und Mehrwagenunternehmern, für den anderen zwischen den Funkzentralen. Die (All-) Heilmittel lauten Tarifanpassung, Konzessionsbeschränkung, Kampf dem Steuer- und Sozialabgabenbetrug, verschärfte Qualitätskontrollen + Prüfungen (P-Schein, Unternehmerschein) u. a. Ich bin ja eher ein Fan des letzten Punktes, aber vermutlich wirkt nur ein Mix aus Allem.
Aber wer macht der Behörde den erforderlichen Druck? Dem LPVP und dem LHT traue ich nicht über den Weg, wen vertreten die eigentlich? Bei der Taxenunion ist immerhin die Interessenlage klarer, aber vertreten die auch meine Interessen (Nicht-Hanza 1-Wagen)? Eher nicht. Und im nächsten Jahr kommt die Flughafen S-Bahn, dann gute Nacht!

xi

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 14.01.2007, 23:08

@yellow

für Dich brauche ich mehr Zeit. Also später.

@C.L.

Ich betrachte Dich nicht als dummen Jungen. Wenn ich Dich anspreche dann eher beispielhaft für die Gruppe der Einzelunternehmer, wie mich auch. Indem man jemanden anspricht wirkt das ganze eben direkter (im Sinne "könnte ich auch sein") und darüber hinaus postes Du ja Deine Sicht der Dinge und Deine Lösungsansätze hier im Forum.

Yellow hat schon Recht, dein Thema ist seit Jahren dasselbe, du reibst dich auf und veränderst trotzdem nichts.
Stimmt. Aber woran liegt das wohl?
... nur leider muss man sich da erst hochdienen und dazu bist du als Einzelkämpfer nicht bereit. Auch der HTV könnte von deiner Mitarbeit sicher profitieren, aber das scheitert an Animositäten zwischen dir und Martin.
Das meinst Du doch nicht im Ernst? Hochdienen im LHT? Mein Gott! Ich hatte ja den Schlüssel in der Hand. Hochdienen im HTV? Allenfalls auf gleicher Augenhöhe. Im übrigen hat der HTV-Vorsitzende reichlich von mir profitiert, umgekehrt sieht es schlecht aus. Wenn ich aber erkenne und weiss dass die HTV-Politik ein Karusell in der Sackgasse ist, erwartest Du das ich mich mitdrehe bis mir schwindelig wird. Ich würde vielleicht sogar gerne in den HTV gehen, aber ich kenne Martin seit sechs Jahren und weiss wie borniert er gegen Argumente sein kann die sich nicht dem persönlichen Feindbild J.K. und Konsorten unterordnen. Eine Antwort auf LPVG und HanzaUnion erwartest Du doch nicht wirklich?

Das mit dem Sorgenkind. Tut mir leid wenn es dich irgendwie beleidigt hat. Es war mehr kumpelhaft-kollegial gemeint, vielleicht aus der Sicht des Älteren. Sorry.
Wirklich clever wäre es von uns beiden genau das Mehrwagenmodell zu kopieren und innerhalb von 5 Jahren soviel Geld zu verdienen, wie ein kleiner Taxikrauter in seiner ganzen Karriere. 20 - 30 Fahrzeuge, eigene Werkstatt, viele Aushilfen auf 400 € Basis, Mitarbeiter gesponsort vom Arbeitsamt etc.
Das kann nicht die Alternative sein. Dazu muss man geboren sein und das sind wir beide nicht, denn sonst wären wir wirklich Mehrwagenunternehmer. Aber nur weil ich das nicht will oder kann muss ich (stellvertretend für andere) nicht verschwinden oder 13 - 14 Std. am Tag arbeiten.

Bis dann

mfg Eberhard

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 17.01.2007, 08:02

@yellow

was für den lieben Napp der "Edelfunk" sind für dich die Mehrwagenbetriebe, diese fixe Idee zieht sich durch alle deine Beiträge.
Wir haben einen durch Mehrwagenunternehmer dominierten Markt, und mittlerweile innerhalb des Hanzafunks auch. J.K. hat durch die ausgelöste Fahrerschwemme im Hanzafunk dafür gesorgt. Ich glaube nicht dass es sich hier um einen Zufall handelt. Es wäre, glaube ich, hochinteressant die Zusammenhänge sowie die mittel- und langfristigen Aspekte zu diskutieren.


Die „fixe Idee":

Gutachter: „36% der Hamburger Taxenflotte erklären Umsätze die wirtschaftlich nicht plausibel sind.“ Darüber hinaus habe ich nachgewiesen dass diese 36% in Wirklichkeit 58% der Mehrwagenunternehmertaxen sind. Du hattest, so erinnere ich mich, mir zu diesem Zeitpunkt noch Recht gegeben.

Und weiter über „professionelle“ Mehrwagenunternehmer:

Gutachter: „Mit einer jährlichen Fahrleistung von knapp 53.000 km pro Fahrzeug kamen
die professionell betriebenen Taxifahrzeuge im Durchschnitt der letzten Jahre ....“


Diese Größenordnung ist ja lachhaft.

Gutachter: „... doch Mehrwagenbetriebe kommen mit 43.000 € bis 44.000 € auf wesentlich höhere Erlöse - eine Folge intensiven Personaleinsatzes.“

Ebenfalls lächerlich.

Gutachter: „Im Bereich des Vertretbaren bewegen sich auch die Personalkosten,
die bei Hamburger Großbetrieben ca. 25.300 € erreichen.“


Lächerlich.

Gutachter: „Professionelle Großunternehmen wenden jährlich ca. 25.300 € pro Fahrzeug
fürs Personal auf.“


Gutachter: „Bei den plausiblen Mehrwagenbetrieben mit bis zu 4 Fahrzeugen entstehen üblicherweise Personalkosten von ca. 19.600 €, ....“

Lächerlich. Lächerlich und nochmals lächerlich.

Typische Edel&Weiss-Funk (Mehrwagenunternehmer) Größe. Die Zahlen sind lächerlich. Wenn Umsätze und Personalkosten wie von Dir angeführt hierin erhalten wären, sähen die Zahlen anders aus, denn ein Großteil dieser Zahlen ist von Edel&Weiss-Fahrzeugen die u. a. überproportional an der Fiskaltaxameterauswertung teilnehmen. Wenn die 6 * 6 – Fahrzeuge so weit unten wären um diesem miserablen Schnitt zu erreichen dann wären sie nicht mehr „professionell“ sondern „unplausibel“ und würden herausfallen.
Und damit man die Mehrwagenbetriebe insgesamt zum Buhmann machen kann - und sei es um eine Solidarisierung unter den frustrierten Einzelfahrern herbeizuführen - werden die Edelfunk-Mehrwagenbetriebe gleich mit verhaftet.
Lass uns nicht lange herumquatschen. Sag mir was auf den Verdienstbescheinigungen als Lohn ausgewiesen ist. Pro Fahrer und wenn möglich bitte die Stundenanzahl dazu.

Wer sich mit dem Gewerbe auskennt, kennt die Zahlen, auch die des Edel&Weiss-Funks. Umsätze sind ebenso bekannt wie die „Personalkosten“ des Fahrers. Ich habe lediglich zu Ende gerechnet und auf einen Schwund zwischen diesen Zahlen und den Zahlen des Gutachters hingewiesen. Oder willst Du mir erzählen der Unternehmer zahlt Fahrer (teil)netto aus und verbucht die Differenz auf der Gewinnseite und zahlt somit für seinen Fahrer aus seinem Gewinn Steuern und Sozialabgaben? Edel, Edel kann ich da nur sagen.

Und , ich kann es nicht ändern, die „frustrierten Einzelfahrer“ werden zwischen dem Substandard und Edel&Weiss zerrieben, wenn ich da eine Solidarisierung erreichen kann soll es mir recht sein. Wobei, ich gehe da noch weiter, es gibt mittlerweile auch bei Edel&Weiss „frustrierte Einzelfahrer“. Die sind mir auch recht. Im übrigen, mit „Feindbildern“ die den eigenen Laden zusammenhalten kennt sich Edel&Weiss doch bestens aus, oder? Wenn nichts hilft, bauen wir uns eine Bedrohung. Damit kann man sogar von der eigenen inneren Bedrohung ablenken.

Ich kenne aber gleich mehrere Mehrwagenbetriebe, welche hundertprozentig rechtskonform betrieben werden und trotzdem ordentliche Gewinne einfahren.
Ich dachte ich kannte auch einen. Das war ein führender Edel&Weiss-Mehrwagenunternehmer der mir vor Jahren sogar angeboten hat ich könnte in seine Bücher sehen. Er wirkte dabei sehr verschmitzt. Jetzt hat er die Steuerfahndung an den Backen. Zum Verständnis. Steuerfahndung ist keine Betriebsprüfung. Steuerfahndung bedeutet dass hier ein dringender Tatverdacht vorliegt, den, das gebe ich zu, es zu beweisen gilt. Aber wir sind hier nicht bei Gericht und es wird keiner verurteilt. Aber erzähl mir nichts. Sollte es diese Betriebe wirklich geben, dann finde ich (wenn ich die Polizei wäre) für jeden dieser Betriebe 10 andere wo der Sachverhalt zutrifft.
Hanza hat mittlerweile sogar in seinem Statut stehen, dass Fahrer und Unternehmer rechtskonforme Arbeitsverhältnisse haben müssen. Bei Androhung des Ausschlusses aus der Genossenschaft !
Komm, das hatten wir doch schon. Das Ding ist so weich dass es noch nicht mal, außer für ganz Doofe, als Feigenblatt hilft. Wer solch eine Sache so formuliert mit doppelten Hinterausgang der will sich als e.G. nur nach unten absichern um im Fall des Falles den Genossen alleine stehen zu lassen nach dem Motto: „Ich wasche meine Hände in Unschuld“. Ein besseres Eingeständnis gibt es nicht. Ich kann ja einsehen, und häufig zu Recht, dass ihr es mit Doofen zu tun habt und entsprechende Scherze macht. Aber tu mir einen Gefallen, beleidige nicht meinen Kopf.
Was sollen wir noch machen, um sogar von Leuten deines Schlages nicht immer wieder angepisst zu werden ?
Ich würde sagen: „Wehr Dich! Hol ihn raus! Lass es uns austragen wie Männer.

Aber Scherz beiseite. Was meinst Du mit „Leuten deines Schlages“? Störe ich Eure Kreise? Mache ich Euer schönes Spiel kaputt? Habt Ihr Euch daran gewöhnt es nur mit einfachen Leuten zu tun zu haben denen Ihr potemkinsche Dörfer vor die Nase setzen könnt? Oder mit Gewerbevertretern die Euch genauso brauchen wie ihr sie braucht. Immer diese Scheinschlachten!

Soll ich meine Klappe halten, mich als kleinen Selbstständigen zwischen Substandard und Edel&Weiss-Funk zerreiben lassen und irgendwann ins Bodenlose versinken, Hauptsache Euch geht es gut? Hast Du, bei aller Sympathie für Dich persönlich, noch alle Tassen im Schrank?
Die Mehrwagen-Kriminellen im Graupen-Vermiet-Sektor mit Hanza-Mehrwagenunternehmern quasi gleichzustellen ist eine bodenlose Gemeinheit:
Ich rede in bestimmten Zusammenhängen nicht gerne über Hanza ....., ich rede lieber über Edel&Weiss...... . Insofern unterstelle ich dass Du Edel&Weiss meinst. Ich habe die Professionalität von Edel&Weiss nie angezweifelt, angefangen vom Funk über das Datensystem bis zur Kundenbetreuung und der persönlichen Leistung die einige Kollegen auf die Beine gestellt haben.
Ich habe im Zusammenhang mit dem Zwischenbericht des Gutachters sowie allgemein bekannten Fakten nachgerechnet. Dabei hat sich herausgebidet, dass zwischen den Unternehmen des Substandards und Unternehmen des Edel&Weiss-Funks Ähnlichkeiten zu finden sind in der Form der Betriebsführung und der Frage wie verbessere ich meine Wettbewerbsfähigkeit, natürlich zum besten eigenen Nutzen der eigenen Gewinnmaximierung. Dabei hat sich nach meiner Auffassung herausgestellt dass es strukturelle Ähnlichkeiten gibt, allerdings auf unterschiedlichem Niveau in Bezug auf Dienstleistungsqualität und vor allem auf Kasse. Noch Fragen?
Bei mir (Zweiwagenbetrieb) kommt eine gut ausgelastete Taxe auf ehrliche 80.000,- , was ja auch nicht schlecht ist.
Das mag sein, das mag nicht sein. Ich muss sagen, wie es bei Dir ganz persönlich ist, interessiert mich hier in diesen Zusammenhängen nicht. Du brauchst mir das auch nicht zu erklären. Wenn, dass musst Du das Deinem Steuerberater oder dem Finanzamt erklären.

Darüber hinaus. Ich habe nie abgestritten das Edel&Weiss-Mehrwagenunternehmer im Verhältnis zum Gewerbe hohe Umsätze deklarieren. Das ist ja der GAG. Mit der Hälfte vorne an der Spitze.. Ich zweifle nur an ob das wirklich alles ist. Ich habe da meine ganz persönliche Überzeugung und ich weiß auch warum. Und Du weißt es auch.



Ich gebe ja zu das Du einen schweren Stand hast. Du hast den Auftrag, ich glaube nicht so gerne, hier im Internet die Abteilung „Attacke und Verteidigung“ zu sein. Es macht Dir keinen Spaß, da bin ich mir sicher. Aus rein persönlicher Sicht ist mir das auch alles nicht besonders angenehm. Wir sind beide Gefangene, Du auf Deine Art, ich auf meine. Sorry.


Ja, ja. So ist das. Hab ich den Substandard am Wickel, bekomme ich Schläge von rechts und Beifall von links, habe ich Edel&Weiss am Wickel, bekomme ich Schläge von links und Beifall von rechts. Ich bin echt ein armes Schwein.


mfg
Eberhard

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Beitrag von yellow » 17.01.2007, 12:15

Eberhard, Eberhard,
sind wir nicht alle arme Schweine ?
Aber mal Scherz beiseite, eine wichtige Frage hast du mir leider nicht beantwortet :
Wie verfälschen die am Gutachten teilnehmenden Betriebe ihre Zahlen ?
Wie manipulieren sie den Taxameter ?
Denn das muss ja stattfinden, wenn du die Durchschnittszahlen, welche durch Auslesen der Taxameter erhoben wurden, anzweifelst.

Soll ich dir mal die grausame Wahrheit erzählen :
Die Oberbeschieter nehmen an diesem Gutachten gar nicht teil, die wissen noch nicht einmal, dass es so was gibt.
Wozu auch ?

Das Traurige ist, wir zerfleischen uns hier gegenseitig während um uns herum völlig unbekümmert das Gewerbe von ganz anderen unterwandert wird. Leute, denen diese Diskussion und das Forum und du und ich sowas von am selbigen vorbeigeht.

...und nun muss ich Volltrottel mit Lebensmittelpunkt in diesem Land wieder in meine Droschke steigen, aber erst nachdem ich noch mal kräftig abgekotzt habe.

Deine anderen Thesen beantworte ich nächstes mal.

Und noch eine Bitte :

Verwechsle nicht dauernd Mehrwagenbetriebe mit Fahrer beschäftigenden Betrieben !

Das ist nicht dasselbe !!!!

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Beitrag von pl » 17.01.2007, 14:28

Verwechsle nicht dauernd Mehrwagenbetriebe mit Fahrer beschäftigenden Betrieben !

Das ist nicht dasselbe !!!!
Nein, nicht dasselbe.
Aber doch wohl zu über 80% deckungsgleich.

--pl.

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Beitrag von yellow » 17.01.2007, 22:59

@pl
Zitat:
Verwechsle nicht dauernd Mehrwagenbetriebe mit Fahrer beschäftigenden Betrieben !

Das ist nicht dasselbe !!!!

Nein, nicht dasselbe.
Aber doch wohl zu über 80% deckungsgleich.
Ach tatsächlich ?
Der Fall des selbstfahrenden Kollegen mit angestelltem Fahrer für die "andere" Schicht gibts bei dir kaum ?
Ausgerechnet das Erfolgsmodell mit Zukunft soll hier nur eine untergeordnete Rolle spielen ?

na ja......das hat schon Züge spezieller Taxenromantik hier.

Dazu fällt mir jetzt im Moment nix ein.

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Beitrag von pl » 18.01.2007, 05:39

Der Fall des selbstfahrenden Kollegen mit angestelltem Fahrer für die "andere" Schicht gibts bei dir kaum ?
Ausgerechnet das Erfolgsmodell mit Zukunft soll hier nur eine untergeordnete Rolle spielen ?
Ja, eine untergeordnete.
E. G. Engel hat geschrieben:Von 3650 Taxen in Hamburg sind c. 2150 Taxen Mehrwagenunternehmertaxen, also c. 60%.
Wenn also alle Einwagenunternehmertaxen so mit Fahrern besetzt sind wie die Mehrwagenunternehmertaxen, hätten wir 60% angestellte Fahrer von Mehrwagenunternehmertaxen, 20% angestellte Fahrer von Einwagenunternehmertaxen und 20% selbstfahrende Unternehmer.
Na gut, auch der eine oder andere Mehrwagenunternehmer mag die eine oder andere Schicht selbst fahren, aber bei den Einwagenunternehmern dürften immer noch die meisten ohne angestellte Fahrer unterwegs sein.

Das hat nix mit Romantik zu tun, das sind handfeste Zahlen.

--pl.

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 18.01.2007, 20:12

@yellow
Wie verfälschen die am Gutachten teilnehmenden Betriebe ihre Zahlen ?
Wie manipulieren sie den Taxameter ?
Denn das muss ja stattfinden, wenn du die Durchschnittszahlen, welche durch Auslesen der Taxameter erhoben wurden, anzweifelst.

Ich fange erst einmal mit den theoretischen Möglichkeiten an, pl. hat sie schon einmal angeführt.

Da die Teilnehmenden Wagen nicht per Zufall aus einer entsprechenden großen Menge, auch nicht in nicht zu berechnenden Intervallen heraus gepickt werden, sondern sich die Teilnehmer an dem „Fiskaltaxameter“-Projekt freiwillig gemeldet haben, würden sich Manipulationsmöglichkeiten ergeben:

a. in dem der teilnehmende Unternehmer gezielt seine schwächsten Fahrer ins Rennen schickt,

b. in dem von interessierter Seite die Technik manipuliert wird, was zwar schwierig ist, aber nicht unmöglich ist

c. es sicher noch mehr Möglichkeiten gibt wenn man erst einmal anfängt zu fabulieren.




Aber das ist alles nicht nötig weil der Gutachter zwischen zwei Zahlenkreisen unterscheidet:

1. Die Auswertung der betrieblichen Unterlagen wie Umsatzsteuererklärungen, Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge etc.

2. Den Daten welche die Fiskaltaxameter liefern




Aus 1. leiten sich die katastrophal niedrigen Umsätze sowie die ebenfalls katastrophal niedrigen Lohnsummen ab.

Aus 2. leiten sich Zahlen wie Touren/Std., Tourendurchschnitt, Arbeitszeit ab die mit anderen statistischen Erhebungen des Gutachters abgeglichen werden.



Der Gutachter sagt klar, das die „Fiskaltaxameter“-Zahlen nicht zur betrieblichen Bewertung herangezogen werden, weil die statistische Menge an Teilnehmern zu klein und ist somit keine entsprechende Relevanz haben.


Also, aus der Tatsache, dass die Zahlen der „professionellen Betriebe“ und somit des Edel&Weiss-Funks echt sind und durch die „Fiskaltaxameter“-Daten als bewiesen zu gelten haben ist nichts dran. An den Auswertungen der betrieblichen Unterlagen aber sehr viel.


Damit ist das Bild das ich mit meinen Eisbergen gezeichnet habe korrekt. Die Tatsache dass sich relativ viele Edel&Weiss-Unternehmen an dem Fiskaltaxameterprojekt teilnehmen sagt nichts aus außer Tourenzahlen etc., die man zwar hochrechnen könnte, aber leider keine Beweiskraft haben. Ich denke, Ihr wisst das auch. Wenn das der Fall ist, dann wäre die starke Teilnahme an dem Projekt ein geschickter Bluff nach dem Motto: Was wäscht weißer als Persil? Edel&Weiß natürlich!

Denn das muss ja stattfinden, wenn du die Durchschnittszahlen, welche durch Auslesen der Taxameter erhoben wurden, anzweifelst.
Und genau das ist nicht nötig.

Habe ich Deine Fragen beantwortet?

mfg

Eberhard

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 18.01.2007, 23:03

@pl

yellow sieht das aus einer anderen Sicht. J.K. hat im Interesse seiner Mehrwagenunternehmer (ih gitt, ich kann nicht anders) den Hanza so mit Fahrern vollgestopft dass es mittlerweile auch innerhalb des Hanza's einen immensen Verdrängungswettbewerb gibt.

Daraus resultiert für den Einzelgenossen stagnierende, ev. rückläufige Umsätze oder extrem lange Arbeitszeiten wie bei einer Graupe ODER ER IST GEZWUNGEN EBENFALLS EINEN FAHRER ZU BESCHÄFTEN. Und genau das passiert, eben aus dieser Not heraus beim Hanza immer häufiger.

mfg

Eberhard

q

Beitrag von q » 18.01.2007, 23:24

Ich bin bis Mitte letzten Jahres beim Hanza als Fahrer (211...) gefahren und kann nur sagen, das Tourenaufkommen in dieser Zentrale ist immens. Da kann man 6x6 & Co höchstens als 3. oder 4. Liga bezeichnen. Ein alleinfahrender 211-Unternehmer sollte damit auch ohne Fahrer gut klarkommen, zumal er ja auch nur einen reduzierten Beitrag zu zahlen hat.

xi

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Beitrag von pl » 19.01.2007, 03:17

J.K. hat im Interesse seiner Mehrwagenunternehmer
Sind das die, die ihn an seiner Position halten, oder was soll solcher Unfug?

--pl.

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Beitrag von E. G. Engel » 19.01.2007, 21:04

@pl

So richtig verstehe ich Deine Frage nicht.

mfg

Eberhard

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Beitrag von yellow » 19.01.2007, 21:47

Die große Mehrheit beim Hanza sind Einwagenunternehmer. Ungefähr die Hälfte davon beschäftigt einen Fahrer, die andere Hälfte fährt allein.
Auch ein Mehrwagenunternehmer hat nur eine Stimme beim Hanza.

Polemik :
Der eine motzt hier rum, weil er rausgeflogen ist, der andere, weil er nicht reingekommen ist.
Der Hanza sitzt in diesem Forum immer auf der Anklagebank, egal was er macht oder lässt.
Damit lässt sich aber mit einer Tourensteigerung von knapp 7 % in 2006 gut leben.
Irgendwas machen wir offensichtlich auch richtig.

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Beitrag von jr » 19.01.2007, 21:53

Damit lässt sich aber mit einer Tourensteigerung von knapp 7 % in 2006 gut leben.
Erfolg ist immer das beste Argument.

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Beitrag von yellow » 19.01.2007, 21:58

Daraus resultiert für den Einzelgenossen stagnierende, ev. rückläufige Umsätze oder extrem lange Arbeitszeiten wie bei einer Graupe ODER ER IST GEZWUNGEN EBENFALLS EINEN FAHRER ZU BESCHÄFTEN. Und genau das passiert, eben aus dieser Not heraus beim Hanza immer häufiger.
Oha, er wird gezwungen, einen Fahrer einzustellen - da ist sie wieder die gute alte Taxler-Romantik.
Nur ein Alleinfahrer ist ein guter Taxler. Die zweite Hälfte des Tages hat das Taxi herumzustehen oder dem Taxler als Privatwagen zur Verfügung zu stehen.
Wach endlich mal auf, Eberhard !

Bevor man sich an die Verbesserung der Welt macht, sollte man seinen eigenen Mikrokosmos mal versuchen zu optimieren.

The times, they are changing.

Übrigens : Der 311er-Funk besteht zu ca. 75 % aus alleinfahrenden Einwagenunternehmern. Und die fahren im am zweitbesten versorgten Funk in Hamburg.
Wollte ich nur mal so am Rande erwähnen.

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Beitrag von pl » 20.01.2007, 05:32

@pl

So richtig verstehe ich Deine Frage nicht.
Ich hab dich so verstanden, daß du der Meinung bist, J.K. mache intern eine Politik, die zu Gunsten der Mehrwagenunternehmer und zu Lasten der Einwagenunternehmer geht.
Dafür braucht er einen Grund, und der stärkste Grund ist meist die Position, die einer hat. Deshalb meine Frage, ob es die Mehrwagenunternehmer sind, die J.K. in seiner Position halten - die Interna dieser Gesellschaft sind mir nicht wirklich geläufig.
Diese Frage drängt sich um so mehr auf, als yellow gerade noch einmal die Verhältnisse so darstellt, daß das eigentlich gar nicht sein könnte.

--pl.

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Beitrag von pl » 20.01.2007, 05:50

Oha, er wird gezwungen, einen Fahrer einzustellen - da ist sie wieder die gute alte Taxler-Romantik.
Nur ein Alleinfahrer ist ein guter Taxler. Die zweite Hälfte des Tages hat das Taxi herumzustehen oder dem Taxler als Privatwagen zur Verfügung zu stehen.
Das hat nichts mit Romantik oder guter Taxler - schlechter Taxler zu tun.
Das ist einfach eine Frage der persönlichen Prioritäten und das mag jeder halten wie er will. Dabei ist bitte auch zu berücksichtigen, daß ein bei Fahrerbeschäftigung erforderlich werdender Privatwagen ein Kostenfaktor ist.

Wenn die Kosten mich dazu zwingen, einen Fahrer zu beschäftigen, obwohl ich das eigentlich nicht will, dann kann ich das eben nicht mehr halten, wie ich will.

Wenn ich mich frei entscheiden kann zwischen (ordnungsgemäßer) Gewinnmaximierung und Unabhängigkeit, ist gegen eine Entscheidung für die Gewinmaximierung nichts einzuwenden. Wenn ich das aber nicht mehr kann, hört der Spaß auf.
Übrigens : Der 311er-Funk besteht zu ca. 75 % aus alleinfahrenden Einwagenunternehmern.
Ist ja wohl logisch.
Wie soll man denn wohl einen solchen Wagen besetzen, wenn die Fahrer ratz fatz auch einen 211er fahren dürfen und auch bekommen können?
Der Hanza sitzt in diesem Forum immer auf der Anklagebank, egal was er macht oder lässt.
Jeder, der nicht als Robinson lebt, wird immer von irgendwem angeklagt, egal was er tut oder läßt. Warum sollte ausgerechnet der Hanza davon verschont bleiben?

--pl.

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