Zw.Gutachten - Hamburg Mehr Eisberge

E. G. Engel
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Zw.Gutachten - Hamburg Mehr Eisberge

Beitrag von E. G. Engel » 28.12.2006, 13:54

Das Hamburger Taxengutachten (Zwischenbericht, März 2006) Teil II

Die Spitze des Eisberges – Ergänzungen

Nachdem ich die unteren zwei Drittel, den Unterwasserbereich, des gutachtlichen Zwischenberichtes ergänzend, zu Ende und in den Kontext des Gewerbes gebracht habe ist klar geworden, dass die Strukturen des Hamburger Taxengewerbes desolat sind.
Es ist wohl auch klar geworden, dass die Zahlen des Gutachters so gewählt sind dass sie nach Möglichkeit den wahren Umfang der Misere verschleiern. Wir erinnern uns, 36% der Hamburger Taxen, gehalten von 240 Mehrwagenunternehmern, liefern betriebswirtschaftlich unplausible Daten. In Wirklichkeit bedeuten diese 36% der Gesamttaxen (1250 von 3650)aber c. 58% (1250 von 2150) der Mehrwagenunternehmertaxen. Bedenkt man dass Funktaxen größtenteils dabei herausfallen, aber nicht durch einen höheren Wirtschaftlichkeitsgrad (wenn überhaupt) sondern nur durch die höheren Kosten des Funkbeitrages, dann kommen wir auf einen definitiv unplausiblen Anteil an Mehrwagenunternehmertaxen von weit größer als 58%.

Aber es gibt noch zwei weitere Relativierungseffekte die suggerieren sollen das die Misere nicht so groß ist, bzw. ein allgemeines Gewerbeproblem, und damit faktisch vor allem das Mehrwagenunternehmerlager schützt, insbesondere den Edel&Weiß-Funk – Mehrwagenbetrieb (professionelle Betriebe). Ich werde schlüssig argumentieren dass der Gutachter sich hier fast bis zur Lächerlichkeit verbiegt.



Zum einem:

- die Definition von „Plausibel“. Die Gutachter unterscheiden zwischen „nicht plausiblen“ und „plausiblen“ Taxen, wobei suggestiv der Eindruck erweckt wird, „nicht plausibel“ ist schlecht (stimmt), „plausibel“ ist gut und sauber (stimmt nicht).

zum anderen:

- der wirtschaftlich nicht plausiblen Kleinunternehmer (Ein-Wagen, selbst fahrend) in der Größenordnung von 22% (c. 823 von 3650 Taxen), mit den Worten des Gutachters: der semiprofessionellen Betriebe. Auch hier wird ein suggestiver Eindruck vermittelt insofern als die Gutachter zwei Gruppen, die unplausiblen Kleinunternehmer und die unplausiblen Mehrwagenunternehmer in einen Topf werfen.



Der semiprofessionelle, „unplausible“ Einwagen-Einmannbetrieb.

C. 823 Taxen von Einwagenunternehmern, 22% der Gesamttaxenzahl im Hamburger Markt erzielen Umsätze unter 20.000.- Euro und sind laut Gutachter „unplausibel“. Er räumt zwar noch ein dass dies ältere Taxenunternehmer sein können die nicht mehr soviel fahren, vielleicht auch zeitweise erkrankte Taxenunternehmer, aber das nur in Einzelfällen.

Hier ist zu prüfen, ob die Unterscheidung zwischen „unplausibel“ (schlecht) und „plausibel“ (gut) so einfach und wenig relativierend überhaupt anwendbar ist. Es ist zu prüfen ob die Gutachter hier nicht potemkinsche Dörfer aufbauen um die definitiv unplausiblen Betriebe in einem nicht ganz so ungünstigem Licht erscheinen zu lassen nach dem Motto: die anderen sind auch nicht besser.
Demzufolge addiert der Gutachter die 36% unplausibler Mehrwagenunternehmertaxen und die 22% „unplausiblen“ Einwagenbetriebe und kommt letztendlich zum Schluss: c. 58% der Taxen (c. 1250 plus c. 823 von 3650) sind betriebswirtschaftlich nicht plausibel.

Diese Herangehensweise ist vergleichbar als wenn die Gutachter Diebe und potentielle Opfer in einen Topf werfen und anschließend den Bestohlenen in die Tasche gucken und „gutachtlich“ feststellen:

DIE BESTOHLENEN HABEN ZU WENIG IN DER TASCHE !!!!!!!!!!!!!!!

Na, na, Herr Linne und Herr Krause !!! Auftraggeber hin, Handelskammer her, so billig sind Sie doch, hoffe ich, nicht.


Es gibt eine Reihe von guten Argumenten warum ein selbst fahrender Kleinunternehmer mit seiner Taxe bei geringen Umsätzen dennoch „plausibler“ sein kann und ist als ein Mehrwagenunternehmer mit seiner Taxe.

Argument 1:

Wenn der Kleinunternehmer auf seine Altersvorsorge im Rahmen eines Wettbewerbes mit Steuer- und Abgabenbetrügern sowie Sozialbetrügern verzichtet (verzichten muss?), dann ist das nicht wünschenswert, aber legal.

Argument 2:

Wenn der Kleinunternehmer auf seine Krankenversicherung im Rahmen eines Wettbewerbes mit Steuer- und Abgabenbetrügern sowie Sozialbetrügern verzichtet (verzichten muss?), dann ist das nicht wünschenswert, aber legal.

Argument 3:

In der Regel geht der Kleinunternehmer anders mit seinem Material (Fahrzeug) um als der angestellte Fahrer. Hier ergeben sich kalkulierbare Kostenvorteile. Darüber hinaus ist der Restwert von Fahrzeugen höher anzusetzen als bei einer ausgelutschten Mehrwagenunternehmertaxe.

Argument 4:

In der Regel baut der durchschnittliche Kleinunternehmer weniger Unfälle und fährt somit langfristig versicherungstechnisch in günstigeren Schadensklassen (Haftpflicht, Vollkasko bei 100% c. 5000.- Euro p.a., 50% eben nur 2500.- Euro p.a.)


Alleine bei den Argumenten 1 – 4, es gibt noch andere, ergeben sich l e g a l e Kostenvorteile für den „unplausiblen“ Kleinunternehmer in Höhe bis zu c. 7.000.- Euro p.a. im Vergleich zu einer „unplausiblen“ Mehrwagenunternehmertaxe. Diese Kostenvorteile entsprechen einem Umsatz bis zu c. 10.000.- Euro welche auf die „Plausibilitätsgrenze“ aufzuschlagen sind. Ich will hier nicht verhehlen dass diese Argumente letztendlich Armutszeugnisse im wahrsten Sinn des Wortes sind.

Bei der massiven Konkurrenz von geschäftsmäßig und gewerbsmäßig organisierten Steuerbetrügern, Sozialabgabenbetrügern und Sozialbetrügern (siehe Unterwasserbereich) ist es fast schon ein Wunder das es überhaupt noch selbst fahrende Kleinunternehmer gibt und nennenswerte Umsätze anfallen. Wie die langfristige Zahlen des Kleinunternehmerbestandes zeigen, im 13-Jahreszeitraum von c. 2500 auf derzeit c. 1500 fallend, ist diese Konkurrenz aber nicht zu gewinnen. Scheint aber ein zähes Völkchen zu sein, diese Kleinunternehmer. Leider sind sie aber ebenso dumm und einfältig wie zäh.


Um nicht in den Geruch zu kommen, ich sehe alles Übel nur bei den anderen. Natürlich gibt es auch bei den Kleinunternehmern viel Grau- und Schwarzzone. Aber grundsätzlich ist es fraglich Opfer zu Tätern zu machen und ein einzelnes starres Kriterium (20.000.- Euro Umsatz, plausibel oder nicht plausibel?) anzuwenden ohne die verschiedenen Eigenschaften des Subjektes ausreichend zu betrachten.








Der professionelle, „plausible“ Mehrwagenbetrieb.

Wer kann das wohl sein? Schwerpunktmäßig kann es sich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit nur um Unternehmer des Edel&Weiß-Funks handeln. Ich will hier nicht die Professionalität anzweifeln in Bezug auf Kundenservice, Funktionalität etc., sondern mich interessiert mehr ob diese „Profis“ ohne Quasisubventionen des Steuerzahlers, den Sozialversicherungen etc. ihre Professionalität herstellen können, bzw. ob bei Edel&Weiß-Funk-Mehrwagenunternehmen ebenso wie bei den „36%“-Unternehmern illegale Gewinne anfallen.

Interessant ist auch ob beim Edel&Weiß-Funk ein ähnlicher Verdrängungsprozess, Mehrwagenunternehmer vs. Kleinunternehmer, stattfindet, gestützt durch „illegale Subventionen“ ähnlich wie beim (Sub)Standard. Interessant ist auch die Fragestellung ob sich beim Edel&Weiß-Funk (3 x 5 Taxen ???) ebensolche Kapitalsammelstellen herausbilden wie beim Substandard (80 Taxen) die außer den Hartz IV Fahrern die eigentlichen Nutznießer der illegalen Quersubventionen sind.

Aus dem Zwischenbericht des Gutachters ergibt sich aber, ebenfalls suggestiv, ein hoher Begeisterungsfaktor für die „plausiblen und professionellen Betriebe“, vor allem weil sie Personalkosten in Höhe von c. 25.000.- Euro/p.a. ausweisen, was das auch immer heißen mag.

Um der Wahrheit auf die Spur zu kommen und Rechtshändel zu vermeiden versuche ich mich auf Zahlen zu stützen die allgemein bekannt sind, teilweise selbst den Publikationen des Edel&Weiß-Funks entspringen. Bei allen weiteren Äußerungen ist nicht die Rechtsform einer e.G. angesprochen sondern lediglich eine Nachkalkulation auf Unternehmerebene anhand der gutachtlichen Aussagen und bekannten Selbstbehauptungen in diversen Publikationen.


Die Rechnung

Allgemein bekannt ist die Behauptung das beim Edel&Weiß-Funk im Schnitt c. 1,5 Touren/Std. und Taxe vermittelt werden (ohne Anläufer).

Bekannt ist auch dass bei Edel&Weiß-Mehrwagenunternehmen potentielle Tagfahrer keine Schichten mehr bekommen. Wochenendnächte sind ebenfalls knapp. Allenfalls im Nachtbereich Sonntag bis Donnerstag kann noch von freien Kapazitäten gesprochen werden. Häufig bekommen potentielle Fahrer Schichten nur tageweise zugeteilt. Insofern ist es auch logisch dass der Edel&Weiß-Funk ein kleines Schwesterchen bekommen hat dass die nicht abzuarbeitenden Tourenüberhänge der großen Schwester verarbeitet. Der Slogan: „Von der Kaffeetasse auf die Untertasse“ (Überlauf) hat im Hamburger Taxengewerbe die Runde gemacht.

Ohne weiter ins Detail zu gehen kann man davon sprechen dass der Edel&Weiß-Funk personell und innerhalb der Grenzen eines „auf und ab“-Geschäftes ausgelastet ist.

Ein Tag hat bekanntlich 24 Std., eine Woche 7 Tage und ein Jahr 53 Wochen. Das macht nach Adam Riese 8904 Std./p.a.

Nach Aussagen des Gutachters, gestützt durch die Echtdaten des „Fiskaltaxameters“, ist der wertmäßige Tourendurchschnitt in Hamburg c. 12.- Euro/Tour.

Ich rechne erst einmal rein theoretisch:

8904 Std./p.a. mal 1,5 Touren/Std. mal 12.- Euro/Tour sind gleich 160.272.- Euro Umsatz/p.a.. Dazu kommen noch, sicher unstreitbar, ein Anteil von c. 10% Anläufertouren so dass eine Mehrwagenunternehmertaxe beim Edel&Weiß-Funk theoretisch auf abgerundete c. 176.000.- Euro Umsatz/p.a. kommen kann.

Die praktische Umsetzung sieht natürlich etwas anders aus. Hin und wieder sind doch ein paar Schichten frei, der Schichtwechsel zwischen Tag- und Nachtfahrer kostet auch Zeit, so dass von dieser theoretischen Summe Abzüge vorzunehmen sind, allerdings nur in Relation zur relativen Vollauslastung (kleine Schwester ist nötig).

Es ist auch bekannt, dass sich bei besonders gut organisierten Edel&Weiß-Mehrwagenunternehmern sich 5 Fahrer eine Taxe teilen was letztendlich eine 100%tige Auslastung abzüglich der Schichtwechsel bedeutet.

Unter Beachtung obiger Argumente ist es sicher nicht vermessen davon zu sprechen dass 70% der theoretischen Umsatzsumme in Höhe von 176.000.- Euro bei Edel&Weiß-Mehrwagenunternehmen real anfallen. Das wären c. 123.000.- Euro Umsatz/p.a pro Edel&Weiß-Mehrwagenunternehmertaxe, der Einfachheit halber im weiteren 120.000.- Euro Umsatz/p.a..

Wem das zu viel erscheint, dem noch erhärtend ein paar andere Zahlen. Ausgehend von einem bestimmten Edel&Weiß-Mehrwagenunternehmen haben sich bestimmte Soll-Umsätze pro Schicht etabliert: Wochenendschicht Fr./Sa.-Nachts 275 – 300.- Euro, alle anderen Schichten 175.- Euro Umsatz. Umsätze die darunter liegen führen zu Abschlägen beim Fahrerumsatzanteil. Unter oben diskutierten Auslastungsaspekten ergeben sich ebenfalls Umsätze pro Edel&Weiß-Mehrwagenunternehmertaxe in der Größenordnung von 120.000.- Euro/p.a. und Taxe.

Wie in großen Teilen des Gewerbes auch erhalten die Fahrer kein Fixum sondern eine prozentuale Umsatzbeteiligung. Je nach Glaubensrichtung sind das beim Edel&Weiß-Funk-Unternehmer 45% vom Nettoumsatz (netto = Umsatz bereinigt um die USt.) und Urlaubsgeld für 3 Wochen oder 45% vom Umsatz ohne Urlaubsgeld.

Kommen wir wieder zum Bericht des Gutachters zurück. Fast schon euphorisch bescheinigt er den „plausiblen“ und „professionellen“ Mehrwagenunternehmern, eindeutig schwerpunktmäßig Edel&Weiß-Funk-Unternehmern, dass sie Lohnzahlungen in der Größenordnung von c. 25.000.- Euro erklären. Wow!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Rechne ich aber 45% Lohnanteil von 120.00.- Euro Umsatz/p.a. dann komme ich auf eine Summe von 54.000.- Euro Lohnanteil/Mehrwagenunternehmertaxe. Hier tut sich eine Lücke zu den 25.000.- Euro „professioneller“ Lohnkosten des Gutachters von 29.000.- Euro auf die es zu füllen gilt. Im Umkehrschluss gilt: Die Lücke von 29.000.- Euro 45% Lohnanteil auf der Fahrerseite entspricht einer anderen Lücke von 55% auf der Unternehmerseite, in Euro sind das abgerundet c. 34.000.- Euro.






Ich halte fest:

Eine „professionelle“ Edel&Weiß-Funk-Mehrwagenunternehmertaxe (und Einzelunternehmer mit Fahrer) bringt c. 120.000.- Euro Umsatz pro Jahr.

Die Fahrerlöhne müssten demnach 54.000.- Euro pro Edel&Weiß-Funk-Mehrwagenunternehmertaxe sein.

Der Gutachter spricht von professionellen Betrieben weil sie pro Taxe Löhne in Höhe von c. 25.000.- Euro ausweisen.

Zwischen den 54.000.- Euro und den 25.000.- Euro des Gutachters ist eine erklärungsbedürftige Lücke von c. 29.000.- Euro pro Taxe pro Jahr.

Die Lücke von 29.000.- Euro pro Jahr und Taxe auf der Lohnseite entspricht auf der Unternehmerseite einer Lücke von c. 34.000.- pro Jahr und Taxe (Achtung: 3 x 5 Taxen x 34.000.- Euro/Taxe = 510.000.- Euro pro Kapitalsammelstelle).

Beide Lücken zusammen ergeben 63.000.- Euro pro Jahr und Taxe, die von 120.000.- Euro abzuziehen sind, so dass eine Edel&Weiss-Funk-Mehrwagenunternehmertaxe mit einem ermittelten Jahresumsatz in Höhe von c. 57.000.- beim Gutachter auflaufen muss.

Damit liegt die Edel&Weiss-Funk-Mehrwagenunternehmertaxe einsam an der Spitze dessen was Hamburger Taxenunternehmer als Umsätze deklarieren. Der „Schwund“ beträgt allerdings c. 50%.

Dazu passt dass Edel&Weiss-Funk-Fahrer nach allen Verlautbarungen aus dieser Ecke zwischen 900.- und 1.200.- Euro „angemeldet“ sind. Das ergibt z.B. 1.050.- Euro Lohn/p.m. in der Verdienstbescheinigung (???) mal 12 Monate mal 2 Fahrer c. 25.200.- Euro Lohn/p.a.. Paßt!!!!!!!!!!!!!!!

Es ist nach aller Lebenserfahrung höchst unwahrscheinlich dass ein Edel&Weiss-Funk-Fahrer 22 Schichten a’ 12 Std, somit 262 Std. pro Monat für c. 1050.- Euro und damit für 4.- Euro brutto/Std. arbeitet.


Herr Linne, Her Krause, was wollen Sie da verkaufen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das nennen Sie „professionelle“ Betriebe ??????????????????????
„Professionell ja, aber welche „Professionalität“ ???????????????????????
Meinen Sie das Kunststück, nach außen Edel&Weiß zu sein und unter der Decke nicht anders wie der Substandard ??????????????????





In den bisher diskutierten Zusammenhängen stelle ich fest:

Die laxe Unterscheidung zwischen

- (definitiv) unplausiblen Betrieben,
- semiprofessionellen Betrieben (Einzelunternehmer)
- professionellen Betrieben

ist ohne weitere Spezifikationen und detaillierte Betrachtungen bis auf die definitiv unplausiblen Betriebe nichts wert. Die dargestellten Ableitungen aus Zahlen die nicht der Realität entsprechen (25.000.- Euro Lohn/p.a.) sind zum großen Teil lächerlich. Es wird hier im Ergebnis parteiisch vorgegangen. Die Gutachter folgen der „Persil“-Philosophie und machen Weiß weißer als Weiß und folgen damit im vorauseilenden Gehorsam ihrem Auftraggeber und den Interessen der Handelskammer Hamburg. Illegalität scheint „gutachtlich“ akzeptiert zu werden insofern sie EDEL&WEIß daherkommt.




Herr Linne, Herr Krause.

Mit dem Auftrag ein Taxigutachten für Hamburg zu erstellen stoßen Sie vom Umfang her in eine neue Dimension vor. Andere Städte, z.B. Berlin, werden folgen. Was Sie hier in Hamburg machen oder nicht machen wird auch für Ihr Unternehmen Auswirkungen haben. Sie entscheiden selbst ob Sie Gefälligkeitsgutachten erstellen oder ob Sie eine Spitzenposition mit verlässlichen Gutachten einnehmen wollen.

Herr Linne, Herr Krause.

Erklären Sie:

- Das der Hamburger Taxenmarkt komplett sozialisiert ist.
- Das der Hamburger Taxenmarkt nur durch illegale Quasisubventionen des Steuerzahlers (USt, Einkommens- und Lohnsteuer), der Sozialkassen (AOK, LVA) , c. 35 Mio Euro p.a., in dem vorherrschenden Umfang funktionsfähig ist.
- Das dem von Ihnen gescholtenen „unplausiblen“ Kleinunternehmer massiv Umsätze „gestohlen“ werden und dies der eigentliche Grund für zu geringe Umsätze sind.
- Das dass Kerngewerbe in einem aussichtslosen Konkurrenzkampf mit Doppelverdienern, genauer Schwarzarbeitern, Sozialhilfe/Hartz IV – Empfängern und hemmungslosen Mehrwagenunternehmern (Kapitalsammelstellen), steht.



Erklären Sie dass Sie unter diesen Umständen nur eine Bestandsaufnahme machen können und kein Gutachten im engeren Sinn, (z.B. Aussagen über Anzahl der Konzessionen, Tarif etc.)

Erklären Sie dass die vorgenommenen Maßnahmen der Konzessionsbehörde nur den augenscheinlichen Sachverhalt des Steuer- und Abgabenbetruges überdecken, aber die strukturellen Probleme des Gewerbes definitiv nicht lösen werden.



Mit freundlichen Grüßen

Engel

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Beitrag von pl » 28.12.2006, 14:54

Danke, Eberhard, daß du das so schön und akribisch aufgeschrieben hast.

Mein Eindruck beim Lesen des Zwischenberichts war der, daß man das durchaus gern kommunizieren würde, aber den Bericht so formuliert hat, daß er den größtmöglichen Interpretationsspielraum des Auftraggebers gewährleistet.
Erklären Sie dass Sie unter diesen Umständen nur eine Bestandsaufnahme machen können und kein Gutachten im engeren Sinn, (z.B. Aussagen über Anzahl der Konzessionen, Tarif etc.)

Erklären Sie dass die vorgenommenen Maßnahmen der Konzessionsbehörde nur den augenscheinlichen Sachverhalt des Steuer- und Abgabenbetruges überdecken, aber die strukturellen Probleme des Gewerbes definitiv nicht lösen werden.
Ja, das sollten sie eigentlich.
Ich fürchte allerdings, daß das nicht zu den Spezifikationen ihres Auftrages zählt.

Um so besser, daß du das hier so dezidiert dargelegt hast.

Das endgültige Gutachten steht ja noch aus, aber die Handlungsempfehlungen waren ja schon beim Düsseldorfer Gutachten so etwas wie ein hilfloser Witz.

--pl.

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Beitrag von KLARTEXT » 28.12.2006, 16:50

Miete warm 500.- Euro
Strom, Wasser&Abwasser 85.- Euro
Freiw.gesetzl. Krankenkassenbeitrag 315.- Euro
Lebensmittel, Bekleidung, Frisör,
Körperpflege und Sportvereinsbeitrag 150.- Euro
Zinsen und Gebühren Bank 50.- Euro
Telefon & Internetkosten 100.- Euro

Gesamt: 1200.- Euro monatliche Kosten im Privatbereich! Das muß ein Taxifahrer verdienen um einigermaßen klar zu kommen!


Diesel 350.- Euro
Kfz.-Versicherung 150.- Euro
Reparaturen, Wartung, Inspektion 250.- Euro
Berufsgenossenschaft 30.- Euro
Autowäsche 50.- Euro
Kleinteile( Fensterputzzeug o.ä) 20.- Euro
Ust-Zahllast Finanzamt 50.- Euro
Werteverlust Taxi 300.- Euro

Gesamt: 1200.- Euro Kosten im Gewerblichen Bereich! Das muß ein alleinfahrender Unternehmer für sein "Pferdchen" aufwenden!

Ergibt 2400.- Euro Gesamtkosten! Und diese Summe will der Betriebsprüfer sehen! Wenn wir diese Summe nicht nachweisen können, wird davon ausgegangen ( zu Recht ) das wir betrügen!

30.000 .- ( plus/minus 1000.-) Euro Bruttoumsatz ist daher auch für einen Alleinfahrer Pflicht! Es sei denn er hat einen reichen Onkel in Amerika oder er kennt eine reiche Millionärswitwe, die er ab und an mal glücklich macht...!

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Beitrag von C.L. » 29.12.2006, 01:48

Abend,
ich finde das Posting vom Kollegen Engel sehr lesenswert, allerdings birgt es nicht wirklich neue Erkenntnisse. Das ist wohl alles gut recherschiert und auch korrekt, nur leider kümmert es bis Dato niemanden.

Zu Kollge Klartext : Wer in Hamburg selber 30.000 € Umsatz macht und keiner Zentrale angeschlossen ist, hat wohl auch 2500 - 3000 Stunden dafür gearbeitet. Wo steht bitte das man diese Stundenzahl abzuleisten hat ? Ich selber habe 2006 ca. 2300 Stunden in der Taxi gesessen und wenn da dann jemand mehr als meinen aktuellen Umsatz sehen will, soll er dafür sorgen, das ich nicht nur 1 Tour pro Stunde bekomme !!!!!!!!!!!!!
(Siehe Gutachten : Stundenumsatz im Schnitt 12 €)

Ich sehe das in aller Kürze so : Wer einen bezalten Wagen fährt, seine Steuererklärung selber macht und weder Funkbeiträge noch Vollkasko zu zahlen hat muss auch keine 35.000 € Jahresumsatz bringen. Da reichen 25.000 € um zu existieren. Das ist traurig genug, nur solange o.g. Marktverzerrungen existieren, werde ich meine Strategie nicht ändern.

Morgen mehr, ich bin zu gelöscht um dezidiert zu diskutieren.

Gruß C.L.
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Beitrag von x » 29.12.2006, 09:07

Zitat:

"Na, na, Herr Linne und Herr Krause !!! Auftraggeber hin, Handelskammer her, so billig sind Sie doch, hoffe ich, nicht. "

Laut Gutachten dieser Herren können in Düsseldorf 1.280 Taxen profitabel arbeiten.
Worauf dieser Mist beruht, entzieht sich nicht nur meiner Kenntnisse.

1.280 Taxen bei 580.000 Einwohnern...

Ein Taxi auf 463 Einwohner, Säuglinge und Rentner über 90 eingerechnet.

Laut Linne und Krause soll sich das rechnen...

nicht egal !
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Beitrag von nicht egal ! » 29.12.2006, 18:13

KLARTEXT hat geschrieben:Miete warm 500.- Euro
Strom, Wasser&Abwasser 85.- Euro
Freiw.gesetzl. Krankenkassenbeitrag 315.- Euro
Lebensmittel, Bekleidung, Frisör,
Körperpflege und Sportvereinsbeitrag 150.- Euro
Zinsen und Gebühren Bank 50.- Euro
Telefon & Internetkosten 100.- Euro

Gesamt: 1200.- Euro monatliche Kosten im Privatbereich! Das muß ein Taxifahrer verdienen um einigermaßen klar zu kommen!


Diesel 350.- Euro
Kfz.-Versicherung 150.- Euro
Reparaturen, Wartung, Inspektion 250.- Euro
Berufsgenossenschaft 30.- Euro
Autowäsche 50.- Euro
Kleinteile( Fensterputzzeug o.ä) 20.- Euro
Ust-Zahllast Finanzamt 50.- Euro
Werteverlust Taxi 300.- Euro

Gesamt: 1200.- Euro Kosten im Gewerblichen Bereich! Das muß ein alleinfahrender Unternehmer für sein "Pferdchen" aufwenden!

Ergibt 2400.- Euro Gesamtkosten! Und diese Summe will der Betriebsprüfer sehen! Wenn wir diese Summe nicht nachweisen können, wird davon ausgegangen ( zu Recht ) das wir betrügen!

30.000 .- ( plus/minus 1000.-) Euro Bruttoumsatz ist daher auch für einen Alleinfahrer Pflicht! Es sei denn er hat einen reichen Onkel in Amerika oder er kennt eine reiche Millionärswitwe, die er ab und an mal glücklich macht...!



Lebensmittel, Bekleidung, Frisör,
Ich nehme jetzt nur mal diesen Teil des " " " Fahrers " " " !
Dabei möchte ich nicht vergessen , daß der "" Unternehmer "" auch essen und trinken muss ... :lol: und das macht einen ganz großen Batzen aus :wink: :D


... und das macht dann auch noch ein " " paar ~~ " " €uros aus und ausserdem kommt es immer noch drauf an , für wie viele Personen , Klartext !


n.e !

q

Beitrag von q » 29.12.2006, 22:32

Ich weiss nicht, ob ich hier in diesm Thread so ganz richtig bin ...


Wenn der Staat es schaffen sollte durch geeignete Massnahmen (Steuerprüfungen, Fiskaltaxameter, ...) die Unternehmer in die Legalität zurückzutreiben, werden diese versuchen den Druck an ihre Fahrer weiterzugeben und an der Fahrzeugflotte zu sparen. Und das geschieht ja auch schon.
Ein Opel Meriva lässt sich doch auch prima als Taxe einsetzen (Fa. Hoffman), aber es geht bestimmt noch kleiner.
Wer sagt denn, dass ein Lohnanteil von 38% vom Bruttoumsatz schon das Ende der Zumutbarkeit bedeutet? Gerade in Einwandererkreisen werden sich genug Leute finden, die auch bei 30% noch die Taxenstände verstopfen.
Also kann die Erzwingung der Steuerehrlichkeit nur eine von vielen Massnahmen sein. Da ein Konzessionsstopp ja nur die Falschen begünstigen würde ("Vergoldung von Konzessionen") sollte man vielleicht besser mal auf der Fahrerseite gucken.
Ein häufiger Reklamationsgrund seitens der Kunden sind ja neben dem Zustand der Fahrzeuge die mangelnden Orts- und Sprachkenntnisse der Kutscher. Hier könnte man über das Niveau der Taxenscheinprüfung einfach ansetzen, um wenigstens die Fahrerschwemme einzudämmen. Das würde dann auch auf der Unternehmerseite die Richtigen treffen.
Doch wer sollte den entsprechenden Druck auf die Behörde ausüben? Die Beiträge von E.G. Engel haben es ja gezeigt: S. war mal zahlendes Mitglied im LHT und hat sicherlich schon einen würdigen Nachfolger gefunden. Im LPVG und sogar im HTV finden sich Verbindungen zum (ehemaligen ?) MUV.
Da bleibt dann tatsächlich als einzige Alternative die Taxenunion Hanza e.V. Aber als 6x6-Unternehmer da rein? Ich werde mal drüber nachdenken (müssen).

xi

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Beitrag von C.L. » 30.12.2006, 01:05

Abend,
nach fast 14 Jahren auf der Taxi habe ich die Hoffnung auf merkbare Änderungen im Gewerbe fast aufgegeben. Das Gutachten spricht eine derart deutliche Sprache, die Konsequenzen bleiben aber aus. Das zeigt doch, das extern das Gewerbe nicht geändert werden soll. Es gibt eben genug Blödmänner, die sich selber ausbeuten, bzz. sich von ihrem Unternehmer ausbeuten lassen.
Ich spare mich nähere Details.

Zu xi :
Die Mitgliedschaft in einem Verband wäre sicher in der Theorie eine gute Idee. Doch da bleibt nur die Wahl zwischen Pest oder Colera, wie Kollege Engel bereits erfahren durfte. Er war kurz mal im LHT, vielleicht mag er uns erhellen, warum er es dort nicht ausgehalten hat, bzw. gehen mußte ???

Ich sehe die Verbände so :
LHT : Es fehlt def. ein charismatischer Vorstand mit guten Ideen, der rhetorisch auch was drauf hat. Man hat bei den Demos wegen der Flughafengebühr versäumt sich deutlich von den Dienstleistungsnieten auf dem Acker abzugrenzen. Ich sehe da einfach keine Linie in deren Geschäftspolitik, man hört sich eben selber gerne reden und schreibt Bettelbriefe an die Behörde und den Flughafen.
LPVG : Den Tarifantrag aus 2006 fand ich gut, aber die Idee sich zusammen mit der Union den Acker als Einnahmequelle unter den Nagel zu reissen, fand ich natürlich dreist. Spielt auf Grund der Mitgliederzahl keine Rolle mehr.
HTV : Eigentlich inhaltich die besten Ideen, wenn mein Freund Martin nicht so ein Dickkopf wäre. Wie wäre es denn mal mit wenigstens einem Kompromiß ???
Taxiunion : Lieber xi wofür steht denn dieser Verein ? Für massive Lohnkürzung der angestellten Fahrer, weil man zu feige ist die Tarife angemessen zu erhöhen. Für die "Gedenkminute" im Tarif. Für Tariferhöhungen im Bereich von 3-4%. Für Service und Dienstleistung, die mit einem Taschengeld von den Kunden bezahlt werden. Für Knebelverträge ala 311, wo der Unternehmer tatsächlich nur noch Angestellter der Zentrale ist und außer Abdrücken keinerlei Erwartungshaltung haben sollte.
Ok, die Union hat sicherlich die besten Kontakte zur Behörde und zur Handelskammer, außerdem sind Herr K und der Herr L rhetorisch fit und somit etablierte Gesprächspartner. Und sie haben knapp 500 Mitglieder, was zumindest nach außen Geschlossenheit demonstriert. Nur leider kann ich in der Taxilandschaft keine Ergebnisse ihrer vollmundigen Gründungs Ankündigungen vorfinden.

Wenn ich mir unsere Verbände also ansehe halte ich für mich fest, das die Verweigerungsstrategie nicht die schlechteste Option ist. Keine Vertretung meiner Interessen = keine Mitgliedschaft. Und da 50% der Unternehmer keinem Verband angeschlossen sind, stehe ich mit dieser Sicht nicht allein.

Gruß C.L.
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Poorboy
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Beitrag von Poorboy » 30.12.2006, 04:23

Also die Zahlen, die E.G. Engel uns vorrechnet, sind absolut korrekt.

Ein Wagen der Zentrale Edel&Weiß bringt einen Jahresumsatz von € 120.000.

Das glaube ich nicht, das weiß ich aus eigener Anschauung.

Was mich aber wundert, ist, dass Linne & Partner zu solchen Zahlen gekommen ist. In meiner Zeit als "Tagelöhner" habe ich über mehrere Monate selbst einen 3er-Wagen von Edel&Weiß allerdings als Graupe gefahren, der mit zu den untersuchten Fahrzeugen gehörte.

Meine hier oft angezweifelten Schichtumsätze sind also mit in das Gutachten eingeflossen. Nach Auslesung des Taxameter in der Rosenstraße, bekam ich stets einen Kontrollzettel für den Unternehmer mit. Und da Stand jede Tour mit Zeitangaben etc pp drauf. Und zwar richtig.

Auch der Standpunkt von C.L. ist nachzuvollziehen.

Wenn man aber wie ich, den Löwenanteil zum Unterhalt einer Familie beisteuern muss, kann man so nicht fahren.

Vergleichen kann ich meine Umsätze im Moment nur mit zwei weiteren alleinfahrenden Unternehmern, die beide auch erst jenseits der 40 nach Jobverlust auf das Taxi gegangen sind. Beide haben wie ich Familien zu versorgen oder zumindest den größeren Anteil der Kosten für eine Familie zu erwirtschaften. Beide fahren wie ich nachts und sind auf Veranstaltungen spezialisiert. Daher sieht man sich öfter und redet ein bisschen!!

Ein Unternehmer fährt wie ich fünf Nächte die Woche und erwirtschaftet im Monatsschnitt einen Umsatz von € 4.000,- Der dritte ist pro Woche sechs Nächte auf der Straße und erwirtschaftet einen Monatsumsatz von € 5.000,-

Die beiden anderen haben Stammkunden mit lukrativen Fahrten. Ich habe solche Stammkunden kaum, weil ich manchmal für ein oder zwei Wochen überhaupt nicht fahre (dann habe ich Arbeit in meinem erlernten Beruf).

Alle drei müssen wir unsere erwirtschafteten Umsätze zumindest fast korrekt der Steuer angeben, weil es sonst nicht erklärbar ist, dass wir alle drei Neufahrzeuge bewegen und Familien unterhalten.

Mit dem Eingang unserer drei Steuererklärungen müssten doch beim Finanzamt bezüglich der Steuererklärungen der Mehrwagenunternehmer schon die Alarmglocken schrillen!!!!

Mein Auto wurde am 13. April 2006 zugelassen. Mein Taxameter sagt aus, dass ich seither genau 190 Schichten gefahren bin und einen Umsatz von € 32.000,- hatte. Das ergibt einen Schichtschnitt von knapp € 170,-

Die € 45.000,- Jahresumsatz schaffe ich also bei fünf Wochenschichten im Alleingang. Wie kommt Linne & Partner darauf, genau diesen Umsatz für ein Edel&Weiß-Fahrzeug, das rund um die Uhr das ganze Jahr (außer Schichtwechsel, Reinigung und Reparaturen) auf der Straße ist, für "plausibel" zu halten??

Poorboy
Zuletzt geändert von Poorboy am 30.12.2006, 04:25, insgesamt 1-mal geändert.

Poorboy
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Beitrag von Poorboy » 30.12.2006, 04:23

Sorry, Bedienungsfehler 8) 8)

Poorboy

jukman
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Beitrag von jukman » 30.12.2006, 07:39

@ Poorboy

Willst Du das wirklich wissen ?

Mal ganz kurz darüber nachdenken .....

Na, fast.....

Ja, genau richtig !!!!!!!!!!!!!
...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir : Lächle und sei Froh, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh, und siehe, es kam schlimmer.

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 30.12.2006, 14:50

Da ich diese Diskussion angeschoben habe, fühle ich mich natürlich verpflichtet zu den einzelnen Dingen Stellung zu nehmen. Ich hoffe dass ich nicht zu klugmeierisch herüber komme, aber erst die Zuspitzung bringt uns der Wahrheit näher.

Im übrigen freue ich mich über die ehrliche und sachliche Auseinandersetzug die hier beginnt stattzufinden. Danke!



Der Reihe nach:


@doch egal

Zwischen den Zeilen des Düsseldorfer Gutachtens ist, soweit ich mich erinnere, einiges zu lesen (passt gut zu dem Düsseldorfer türkischen Unternehmer mit 50 Taxen der jetzt mit aller Kraft versucht seinen Genossenschaftsstatus zu ändern). Wie pl. hier im Forum schon angedeutet hat eröffnet der Gutachter Interpretationsspielräume und wartet was passiert. Wenn nichts passiert, scheinbar sind alle zufrieden, dann bleibt es so stehen. Die Diskussion müsst ihr schon selber führen. Aber bei euch ist das Gutachten ja schon gelaufen. Seht zu das ihr einen „Kopf“ (mit Inhalt) findet, organisiert euch und versucht die Dinge zu ändern. Aber lügt euch nichts in die Tasche!!!


@xi

Ich kann natürlich niemanden versprechen dass bei einer Änderung der Gewerbestrukturen für >> jeden << alles besser wird. Einige würden hops gehen und das finde ich auch richtig.

Ich habe in meinem ersten Eisberg pi mal Daumen vorgerechnet dass ohne die >> definitiv << unplausiblen Unternehmer und ihre Hartz IV – Fahrer die Umsätze um über 50% höher ausfallen könnten.

Rechnen wir einmal. Ich unterstelle einmal Du fährst 2.500.- Euro/p.m. und erhältst 50% = 1250.- Euro/p.m. für Dich. Ohne die „unplausiblen“ Unternehmer würdest Du, sage ich mal, in der gleichen Zeit 50% mehr fahren, d. h. 3.750.- Euro. Wenn Du dann davon „nur“ 35% als Lohn bekommst dann hast Du 1.312, 50 Euro Lohn/p.m. Allerdings dann komplett versichert.
Darüber hinaus würdest Du mehr Touren fahren = mehr Trinkgeld. Du würdest Dir nicht mehr die Reifen platt stehen und mit einem besseren Gefühl nach Hause gehen.

Du siehst, viele Parameter würden sich verändern, nicht nur einer. Ich kann hier natürlich nicht Deine spezifische Situation bewerten und will es auch nicht. Aber, wenn alle Stricke reißen, dann mach Dich in einem Gewerbe in einem anderen Umfeld selbstständig und fahre auf eigene Rechnung.


@C.L. (mein Sorgenkind!)

Vielleicht einmal ein Beispiel.
Wenn ich mir unsere Verbände also ansehe halte ich für mich fest, das die Verweigerungsstrategie nicht die schlechteste Option ist. Keine Vertretung meiner Interessen = keine Mitgliedschaft. Und da 50% der Unternehmer keinem Verband angeschlossen sind, stehe ich mit dieser Sicht nicht allein.
Wenn zwei (gleiche) Wagen mit jeweils 60 km/h aufeinander zu fahren, dann gibt es einen Crash. Die Kräfte heben sich auf und beide bleiben an der Aufprallstelle stehen.

Wenn der C.L.-Wagen aber steht und sagt „Ich bin doch nicht doof, >> ich << bewege mich nicht“, was passiert dann? Ganz einfach, Du wirst überrollt.

Wenn Du Unternehmer bist und für Deine Zukunft selbst verantwortlich zeichnest, dann ist nichts tun keine Option.

nach fast 14 Jahren auf der Taxi habe ich die Hoffnung auf merkbare Änderungen im Gewerbe fast aufgegeben. Das Gutachten spricht eine derart deutliche Sprache, die Konsequenzen bleiben aber aus. Das zeigt doch, das extern das Gewerbe nicht geändert werden soll.
Natürlich nicht. Das würde den Interessen von hochrangigen Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Handelskammer zuwider laufen. Aber wir leben nicht mehr zu Kaisers Zeiten, wo sich der Hochgeborene um das Wohl des Volkes kümmerte, wir leben in einer Demokratie mit Interessensgegensätzen. D. h., Du musst Dein Interesse artikulieren und dafür einstehen (oder jemand finden der dass für Dich macht, aber dann musst Du zumindest dahinter stehen), von nix kommt nix.

Ich sehe die Verbände so : ......................................

Da sind wir uns weitestgehend einig. Aber larmoyante Feststellungen bringen nicht weiter. Konsequenterweise gibt es nur zwei Lösungen:

- einen neuen Verband der an den Problemen ausgerichtet ist und nicht nur Profilsucht befriedigt oder Rentner am Leben hält

oder

- in einen bestehenden Verband hinein und versuchen die Verbandsstruktur zu ändern.

Eines kann ich Dir aber sagen. Kein Verband ist keine Lösung. Immer wenn es um das Taxengewerbe geht werden von der Öffentlichkeit die Verbände angesprochen. Wenn Du also mit Deinen Anliegen durchdringen willst, dann tu >> selber << was.
Er war kurz mal im LHT, vielleicht mag er uns erhellen, warum er es dort nicht ausgehalten hat, bzw. gehen mußte ???
Über nicht ausgehalten möchte ich nicht allzu viel reden weil es mir nicht darum geht Andere >> öffentlich << nieder zu machen. Es gibt aber zwei wesentliche Punkte.

Punkt 1:

Im Zuge der kommenden Flughafengebühr hatte ich ein Projekt entwickelt mit dem man der „Qualitätsoffensive“ und der öffentlichen Diskussion darüber hätte offensiv begegnen können. Im Zuge einer Diskussion (die ersten 10 Minuten) habe ich in fürchterliche, dummerhaftige Abgründe des amtierenden LHt-Vorstandes blicken >> müssen <<. Ich kam dann ziemlich in Rage und habe den versammelten LHT-Vorstand als „Trümmertruppe“ bezeichnet der zu nichts fähig ist.

Punkt 2:
Nach diesem Vorspiel und nach den Demos habe ich hier im Internet geäußert „Das Verbände a’ la LHT ....“ mitverantwortlich zeichnen für die Flughafengebühr mit Bezug auf unseren Unternehmer S.. Das war natürlich für unsere unermüdlichen Kämpfer zuviel des Guten so dass der Vorstand auf Antrag beschlossen hat mich auszuschließen. Da ich im Großen und Ganzen meine Aufgabe als erfüllt ansah habe ich dem nicht widersprochen. Man kann es auch so sehen: Ich habe meinen Rauswurf provoziert. Die Qualität die der LHT zu bieten hat ist mir nicht einmal 10 Cent wert, geschweige denn 10,50 Euro/p.m..

Mehr will dazu (noch) nicht sagen.




@poorboy

Ich finde es nicht gut wenn Du Deine Umsätze, ich gönne sie Dir, hier so vorstellst. Es entsteht immer der Eindruck, es kommt nur auf den richtigen Drive an. Dem ist aber nicht so. Wenn nur 100 Kollegen sich von Dir inspirieren lassen ist Deine ganze Umsatzherrlicheit vorbei und 101 Kollegen finden sich im allgemeinen Dilemma wieder. Sei froh dass Du Deine Nische gefunden hast und zurecht kommst. Du könntest schnell zum Nachteil aller instrumentalisiert werden.

Bei gewerbepolitischen Problemen geht es aber nicht um Nischen sondern um den allgemeinen Durchschnitt und der ist bekanntermaßen bescheiden.

Ich kann z. B. nicht Nachts fahren, weil ich aus familiären Gründen häufig um 4:30/5:00 aufstehen muss. Vielleicht ändern sich Deine Lebensumstände auch einmal so dass Du Dich dem Geschäft evolutionär (???) nicht mehr so anpassen kannst wie Du es jetzt kannst. Denke daran, ein Leben ist lang.





mfg

Eberhard

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Beitrag von pl » 30.12.2006, 19:03

@poorboy

Ich finde es nicht gut wenn Du Deine Umsätze, ich gönne sie Dir, hier so vorstellst. Es entsteht immer der Eindruck, es kommt nur auf den richtigen Drive an. Dem ist aber nicht so. Wenn nur 100 Kollegen sich von Dir inspirieren lassen ist Deine ganze Umsatzherrlicheit vorbei und 101 Kollegen finden sich im allgemeinen Dilemma wieder. Sei froh dass Du Deine Nische gefunden hast und zurecht kommst. Du könntest schnell zum Nachteil aller instrumentalisiert werden.
Danke.

--pl.

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Beitrag von Poorboy » 31.12.2006, 03:53

Nachdem das Thema Neid und Missgunst nun abgehandelt wurde, können wir mal versuchen, wieder zum Thema zu kommen:

Fakt ist: Auch wenn ein Taxi in Hamburg nur 60 bis 72 Stunden pro Woche bewegt wird, erreicht der Wagen, so er den nächtens gefahren wird und am Wochenende, einen nachprüfbaren (die Einnahme- Überschuss-Rechnung, erstellt von meinem Steuerberater stelle ich im kommenden Jahr möglicherweise hier ein) Jahresumsatz von € 45.000,- bis € 60.000,-

Dass jemand, der nur montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr fährt, diesen Umsatz nicht erreicht, habe ich nie bestritten. Aus welchen Gründen er nur in diesen Zeiten fährt, ist auch nicht Gegenstand dieses Threads.

Da nun aber die A-Flotte von Edel&Weiß pro Woche sieben Tage á 23 Stunden (eine Stunde ist für den Schichtwechsel) auf der Straße ist, wird dieses Auto ganz sicher auch in der umsatzstärksten Zeit bewegt.

Da Forums-Mitglied und wahrscheinlich Edel&Weiß-Funktionär "Yellow" hier an anderer Stelle gehöhnt hat, er fahre immer einen besseren Stundenumsatz als ich (und das ist zutreffend) muss sein Wagen alleine in der Nachtschicht pro Jahr € 70.000,- erwirtschaften. Die Tagschicht sollte weitere € 50.000,- bringen. Macht nach Adam Riese einen Jahres-Gesamtumsatz von € 120.000,-

Wie also kommem Linne & Partner auf einen Edel&Weiß-Jahresumsatz pro Auto von € 45.000,- und erklären diesen Dummfug auch noch für "plausibel" und "professionell"???

Oder war gemeint, dass Edel&Weiß "professionell" Steuern und Sozialabgaben hinterzieht, während die sogenannten "Vermieter" dieses Geschäft ganz und gar "unprofessionell" betreiben???

Fakt scheint zu sein, dass bei Linne & Partner irgendwo bei der Datenübertragung per Key etwa 60 % der ausgewiesenen Umsätze spurlos verdampft sind.

Es rätselt

Poorboy

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Beitrag von pl » 31.12.2006, 08:26

Fakt ist:
...
Es rätselt

Poorboy
Wer, glaubst du, bestimmt, welche Fahrzeuge an der Auswertung teilnehmen?
Wer, glaubst du, bestimmt, wie diese Fahrzeuge besetzt sind?
Wer, glaubst du, bestimmt, wie die Spezifikationen des Auftrages an L&P lauten?

Glaubst du, L&P sind mit dem Klammerbeutel gepudert?

Dieser Zwischenbericht ist in Statistisch und Diplomatisch verfaßt und die Übersetzung ins Deutsche mußt du schon selbst vornehmen.

--pl.

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Beitrag von E. G. Engel » 31.12.2006, 15:23

So ist es.

Eberhard

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Beitrag von yellow » 31.12.2006, 17:30

Sooo.....
Mehr als alle Umsätgze aufschreiben, angeben und die entsprechenden Angaben dem Finanzamt übermitteln.....
Mehr als alle Angestellten korrekt bei ihren Kassen anmelden.....
Mehr als fleißig fahren und seine Rechnungen pünktlich bezahlen....
....kann man nicht machen.
Mir ist es schnurzpiepegal, zu welchen Ergebnissen L&P kommt und wie sie dazu kommen.
Handlungsbedarf besteht für die Behörden auch so - und das schon seit mindestens 10 Jahren. Die geltenden Gesetze müssen nicht durch langjährige, teure Gutachten auf ihren Sinn überprüft werden.
Jahrelang haben diese Müllbetriebe ihre Lizenzen verlängert bekommen, obwohl sie Zahlen vorgelegt haben, die einfach lächerlich waren.
Niemals oder allzu selten haben sie Besuch von staatlichen Organen bekommen.
Die Behörde hätte Gesetze lediglich anwenden müssen.
Jetzt tut sie es offensichtlich verstärkt.
Ob wir das nun dem Zwischenbericht zu verdanken haben oder der schlichten Tatsache, dass der Flughafen die Schnauze voll hatte - wer weiß ?
Wer heute über die Ergebnisse des Gutachtens aus allen Wolken fällt ist ein gnadenloser Ignorant, der offensichtlich nur das glaubt, was andere sehen.

Ich war immer davon überzeugt, dass der Markt letztendlich bestimmt, wer überlebt.
Aus dem Firmen- und Privatgeschäft sind die (unplausiblen) Mülltaxen fast vollständig verdrängt, das Flughafen-Geschäft fliegt für diese Klientel demnächst auch weg.
In ca. 5 Jahren sind die Mülltaxen Geschichte.
Wetten ??

Übrigens : Es sollen einige dieser Betriebe mittlerweile Mietwagenkonzessionen beantragt und genehmigt bekommen haben - macht euch also auf Müll in neuem Gewande gefasst !

der Clown
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Beitrag von der Clown » 01.01.2007, 23:08

Hi yellow,

ein paar kleine Anmerkungen.

1. der Begriff Müllunternehmen stellt zwar jene Betriebe, welche am Rande der Legalität arbeiten, gut dar, ist jedoch irreführend besonders für jene, die eh nur zwischen dem sogenannten "Elitefunk" und den anderen unterscheiden. Der Begriff ist der Diskussion damit nicht zweckdienlich und hinderlich.

2. Der Druck, den die Behörden jetzt auf das Gewerbe ausüben kann nicht so groß sein, weil das Bau- und Gaststättengewerbe höhere Priorität genießen. Die Flughafengebühr wird nicht die Auslese bewirken, die durch die S-Bahn Einführung noch erreicht werden wird. Die Gebühr ist nur eine Möglichkeit diese Selektion durch den frühzeitigen Beginn nicht so radikal erscheinen zu lassen, als wenn wir sofort mit der S-Bahn konfrontiert geworden wären. Ebenfalls stellt die Gebühr auch die Chance dar, die Qualität kundengerecht herzustellen.

3. nach Deiner 5 Jahres Prognose dürften nicht nur einige unsaubere Betriebe den Markt verlassen haben, sondern auch ein paar kleine ehrliche ins Gras gebissen haben. Dieser letztgenannter Umstand, welcher in meinen Augen bei jeder Marktbereinigung nicht ausschließbar ist, wird auch die unnötige Auseinandersetzung um den sogannten Edelfunk verlängern.

Ich würde es mir daher wünschen, wenn auch auf dieser Diskussionsebene unter anderem folgende Fragen mehr Aufmerksamkeit bekommen werden als der derzeitige hinderliche Zwist.

Was können wir für eine zielgerichtete Marktbereiniging tun ?
Wie können wir die Arbeit der Behörden erleichtern und inwieweit?

Abschließender Satz an Jörn. Der derzeitige Zwist ist in meinen Augen für das Gewerbe hinderlich, aber für mich nicht ungenehm. Ich halte Deine Beiträge hinsichtlich der Kreativität für sehr interessant und bin sehr froh diese an einem Ort gesammelt vorzufinden anstatt diese überall suchen zu müssen.

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Beitrag von yellow » 01.01.2007, 23:52

Hi Clown,
1. Selbstverständlich meine ich mit Müllbetrieben nicht alles was außerhalb des Hanza tätig ist. Das wäre wirklich der Gipfel der Vermessenheit.
Mit Müllbetrieb meine ich diejenigen Beztriebe, die mit "unplausibel" nur unzureichend beschrieben werden.
Wir alle wissen, wer gemeint ist. Mehrwagenbetriebe, die vor ca. 10 Jahren aus dem Boden gestampft wurden und die eine Art der Beschäftigung pflegen, die mit dem Wort "Vermietung" nur beschönigend beschrieben werden können.

2. Der Druck der von den Behörden aufs Gewerbe ausgeübt wird ist nichts gegen den Druck, der von privater Seite ausgeübt wird, wenn festgestellt wird, dass die Maßnahmen am Flieger nicht greifen.
Und davon kann zur Zeit wohl keine Rede sein.
Du kannst sicher sein, dass der Flughafen irgendwann bestimmte Leute nicht mehr auf sein Gelände lassen wird.
Ob er das dann allerdings noch in Eigenregie macht, fragt sich.
Also : Abwarten, was da noch so passiert in nächster Zeit !

3. Warum sollten denn ehrlich geführte Betriebe vermehrt ins Gras beißen ?
Durch erhöhte Qualitätsanforderungen ?
Durch den Zwang, ihre Leute sozialversicherungspflichtig anzumelden ?

q

Beitrag von q » 02.01.2007, 00:29

Für mich beschränkt sich die Diskussion zu sehr auf den "Legalitätsaspekt".

Ein Unternehmer verschafft sich doch nicht nur Vorteile, indem er bei den Steuern und Sozialabgaben herumtrickst. Es gibt auch ganz legale Möglichkeiten. Der legendäre "Propellerpassat" (gibts den noch?) ist Jahr für Jahr ganz offiziell immer wieder als Taxe zugelassen worden. Du kannst ganz legal Taxenfahrer beschäftigen, die kaum ein Wort Deutsch sprechen oder nur minimale Ortskenntnisse haben. Diese Kenntnisse sind kein wichtiger Aspekt bei der P-Schein Prüfung und auch dem Schutzgeld-eintreibenden "Paten" des Hamburger Taxengewerbes (der Flughafengesellschaft) sind solche Fähigkeiten egal. Also ein weiterer Wettbewerbsnachteil für Unternehmer, die gewisse Qualitätsvorstellungen haben. Man kann die Reparatur- und Wartungskosten auf das Notwendigste reduzieren und das Auto nur 1 x im Monat durch Waschanlage schicken: Alles legal.

Und alles zum Nachteil der Unternehmer, die sich auf diesen Substandard nicht einlassen wollen.

Das diverse Unternehmer diesen von der BSU (Taxenaufsicht) zu verantwortenen (Un-)Ordnugsrahmen ausnutzen, ist doch klar.


@ C.L.
Du hast neulich von 200 Konzessionen geschrieben, die evtl. nicht verlängert würden. Hast Du schon mal dran gedacht das es bei der undifferenzierten Definition des Begriffs "unplausibler Betrieb" auch einen alleinfahrenden Unternehmer wie Dich oder mich ganz schnell treffen kann? Mal ne längere Krankheit oder ein schwerer Unfall, und schon hast Du "unplausible" Umsätze!
Was die Taxenunion angeht, geb ich Dir teilweise Recht. Die wurde gegründet, um Hanza-Interessen (am Flughafen) zu vertreten. Die Frage ist, gibt es Überschneidungen zwischen den Interessen des Hanzafunks und "Standard"-Unternehmern ausserhalb des Hanza ("Standard" im Gegensatz zu "Substandard")? Ich denke weiter drüber nach, bin mir allerdings dessen bewusst, dass dieses Substandard-Volk ein wesentlicher Grund für den Hanza-Erfolg ist.

xi

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